Großmehring/Ingolstadt
RegioSprint: "Die Straßen habe ich noch nie gesehen"

Tolle Strecken um Punkte und Zeiten

10.10.2021 | Stand 14.10.2021, 3:33 Uhr
Auf geht's, es warten gut 120 Kilometer. Auf dem Foto der Fiat Dino 2400 mit Susanne Boniberger und Patricio Ferreyra aus Freising und Pfaffenhofen. −Foto: Konze

Großmehring/Ingolstadt - "Gewinnen? Das schaffen wir nicht. Wir sind ja das erste Mal dabei. Aber Sieger der Herzen, ich glaube, das werden wir." Nach gut 120 Kilometern waren am Samstagnachmittag alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Audi RegioSprint begeistert. "Das Wetter war top." "Die Strecke haben Spezialisten ausgesucht." "Viele der Straßen habe ich noch nie gesehen." "Endlich wieder mal mit Gleichgesinnten in Oldtimern unterwegs." Zum Schluss wurde es noch olympisch: "Die Zeiten und Punkte spielen keine Rolle, Dabeisein ist alles."

Los ging es im Interpark, der riesige Startbogen spuckte sie aus, die BMW 1600 GT, die Audi Urquattro, die Mercedes-Benz 300 SE, die Ford Mustang, die Rover 3500, die Porsche 911 SC, die Austin Healey 3000, die Opel GT/E, die VW Käfer, die Isabella Borgward, die Jaguar E-Type, die Alfa Giulia, die Triumph Spitfire, die Ford F1, die Ferrari 328 GTS, die Ford Capri RS oder die Shelby Cobra. Zuschauen machte mindestens so viel Spaß wie mitfahren.

Nach dem Start beim Autohaus Rudzki wartete die erste von nur zwei Zeitwertungen. Diese dauerte zehn Sekunden, besser gesagt, man sollte für die paar Meter genau zehn Sekunden brauchen. Wer zu früh oder zu spät die Lichtschranke passierte, verlor Punkte. Da war der mögliche Sieg mitunter schon nach 500 Metern abgehakt. Aber "Dabeisein" war ja wie schon erwähnt (fast) alles.

Vincent Gigl aus Geisenfeld und Lena Arnold aus Wolnzach, die Sieger 2019, hatten eine gute Platzierung an der zweiten Wertungsprüfung vergeben. Gigl: "Da lagen wir sicher eine Sekunde daneben." Das war's. Nicht mehr aufzuholen. Auch mit guten (und richtigen) Antworten auf den drei Fragebögen nicht. Am Ende war es Platz 86. Mit 100 Punkten mehr wäre schon Platz fünf möglich gewesen.

Die Streckenführung hatte es allen angetan. Thomas Frank ehemals Leiter von Audi Tradition und mit Frau Gisela im MG B Roadster unterwegs, schwärmte: "Wir sind Straßen gefahren, die ich noch nie gesehen habe. Toll." Diese Veranstaltung sei für viele Oldtimer-Fahrer der Saisonabschluss. Frank: "Und heute dazu ein perfekter."

Auf die Ausfahrt freuten sich am Start Ulrike und Johann Baldes aus Ingolstadt. "Unseren Borgward Isabella Coupé haben wir schon sieben Jahre, sind heuer das dritte Mal beim RegioSprint dabei. Und weil wir beide Spaß an diesem Hobby haben, wird es sicher wieder toll." Ihren BMW 1600 GT nutzen Rainer und Tanja Gebhard aus Ingolstadt nicht nur bei solchen Events. Rainer Gebhard: "Ich fahre mit dem Auto auch schon mal zum Baumarkt. Deswegen hat das Auto auch kein Saisonkennzeichen."

Erfahrung ist unbezahlbar. Roland und Tim Oberding aus Ingolstadt, im Porsche 911 SC schon ein paarmal am Start, waren am Ende Elfte. "Es war wunderbar", schwärmte Roland Oberding, Navigator Tim Oberding hatte viel Spaß, auch wenn er mit einem Schmunzeln meinte, beim Fahrer noch Potenzial erkannt zu haben.

Da es für den Veranstalter - Donau Classic aus Ingolstadt - natürlich nicht nur olympisch bleiben sollte, gab es abends eine Siegerliste. Heiß ersehnt von den Ehrgeizigen, schmunzelnd studiert von den Novizen und einfach nur in die Tasche gesteckt für ein späteres Studium von all denen, für die die Ausfahrt mit Gleichgesinnten das Wichtigste war an diesem Wochenende. Veranstalter Robert Faber war "rundum zufrieden". Am Start waren 155 Fahrzeuge. Faber betonte nicht ohne Stolz: "Das ist mit das Größte, was heuer stattgefunden hat." Er freute sich auch, dass der 1. Bayerische Urquattro-Club gut vertreten war: "Das ist sozusagen deren ,Hausveranstaltung'."

Das Stockerl blieb komplett in der Region: Cornelia und Frank Basista aus Ernsgaden gewannen in ihrem Mercedes-Benz 280 SEL mit 618 Punkten, Zweite wurden Dietmar und Lukas Bayerlein aus Stammham (BMW M3 E30, 610) vor Peter Haberland und Florian Heiber aus Beilngries (Mercedes-Benz 300 SEL, 609). Thomas Ranft, bekannt als Wetterfrosch des Hessischen Rundfunks, wurde mit Familie im BMW 325i 20. (563).

DK