Proben bei Ingobräu genommen

21.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr

Beim Ingobräu-Weizen trat in einzelnen Fällen ein unangenehmer Geruch auf. Eine unabhängige Untersuchung wies in einer Probe ein Bakterium nach, das die Ursache dafür gewesen sein könnte. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Der DK-Bericht über eigenartig riechendes Weizen der Brauerei Ingobräu hat die Lebensmittelüberwachung auf den Plan gerufen. Sie hat Proben genommen, Ergebnisse werden nächste Woche erwartet. Eine weitere Untersuchung hat in einer früheren Weißbier-Charge Bakterien entdeckt.

Es war ein eigenartiger Geruch, der in den vergangenen Wochen und Monaten in vereinzelten Fällen die langjährigen Kenner des Weißbieres von Ingobräu verunsichert hat. Auffallend war, dass dieses Phänomen ausschließlich beim Weizen auftrat. Theo Lang, dessen Familie seit Generationen die Traditionsbrauerei gehört, vermutete als Ursache mangelhafte Qualität der Rohstoffe.

Für die Lebensmittelüberwachung der Stadt Ingolstadt war der DK-Bericht vom Wochenende ("Bier mit ganz besonderer Duftnote") ein Anlass, am Montag bei Ingobräu Proben zu nehmen. "Vor Ort wurde nichts Auffälliges gefunden", so die Pressestelle der Stadt Ingolstadt. Die Proben werden derzeit untersucht, mit Ergebnissen ist Mitte nächster Woche zu rechnen.

Lang versichert, dass die Brauerei regelmäßig Proben nehme und analysieren lasse. Wie er betont, sei das Geruchsproblem nur vereinzelt beim Weizen aufgetreten. Die anderen Biersorten seien nicht betroffen, etwa der Meistersud, der am Wochenende beim Barthelmarkt in Oberstimm ausgeschenkt werde. Seit Wochen arbeite man daran, die Ursachen für das Weizen-Problem zu ergründen und zu beseitigen. "Wir tun alles, was möglich ist", so Lang. Eine bakterielle Verunreinigung schloss er aus.

Dem DONAUKURIER liegt aber mittlerweile das Ergebnis einer weiteren, unabhängigen Untersuchung vor. Danach wurde in einem Ingobräu-Weißbier der Charge mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 3.2. 2008 ein Bakterium mit dem Namen Pediococcus nachgewiesen. Bei einer anderen Charge mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 27.3.2008 ergab sich ein Verdacht auf Pediococcen, ebenso wie bei einem leichten Weizen (Mindesthaltbarkeitsdatum 16.11.2007).

Die Proben hat ein renommiertes privates Ausbildungs- und Beratungsinstitut für die Brau- und Lebensmittelindustrie untersucht, das in der Nähe von München angesiedelt ist. Diese Firma bietet auch mikrobiologische Untersuchungen an.

Nach den dem DK vorliegenden Informationen sind Pediococcen für den Menschen nicht gesundheitsschädlich. Diese Bakterien können allerdings dazu führen, dass sich nach dem Einschenken ein etwas unangenehmer Geruch entwickelt. So etwas kann in Brauereien gelegentlich vorkommen. In solchen Fällen sei es aber üblich, heißt es, den kompletten Sud wegzuschütten.