Ingolstadt
Preiswerte Wohnungen Mangelware

19.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:36 Uhr

Ingolstadt (DK) Über 1200 Einzelpersonen und Familien haben im vergangenen Jahr die Allgemeine Sozialberatung der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt aufgesucht.

Nicht selten kamen Klienten mehrmals, wie aus dem Jahresbericht 2018 hervorgeht. Fast 60 Prozent der hilfesuchenden Menschen hatten einen Migrationshintergrund, so die Caritas in einer Mitteilung. Fast jede fünfte beratene Person war 60 Jahre oder älter. Die Gründe dafür liegen laut dem Ingolstädter Caritas-Sozialberater Bernhard Gruber "in geringen Rentenansprüchen, so dass immer mehr auf ergänzende Leistungen der Grundsicherung im Alter angewiesen sind". Doch auch Vereinsamung treffe viele hart und führe sie zu der Sozialberatung. Sie helfe Betroffenen mit einem "offenen Ohr" für persönliche Probleme und zum Beispiel mit Hilfen bei der Pflegeversicherung, der Vorsorgevollmacht oder rechtlicher Betreuung.

Von allen Hilfesuchenden haben laut dem Bericht fast 60 Prozent "am Existenzminium" gelebt, darunter auch Menschen in Arbeit, die zum Teil auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen sind (sogenannte Aufstocker) sowie viele Alleinerziehende.

Der Mangel an preiswertem Wohnraum betreffe ganz unterschiedliche Personengruppen, die bei der Allgemeinen Sozialberatung Rat suchen. Verstärkt wenden sich dem Jahresbericht zufolge wohnungslose Menschen an diese Stelle. Die Hilfemöglichkeiten bei diesem Thema sind nach den Erfahrungen von Gruber "allerdings äußerst begrenzt". Sehr wichtig sei auch die Beratung über die Sicherung des Existenzminimums.

Zusätzlich zu den über 1200 beratenen Personen suchten 365 Familien und Einzelpersonen die Kleiderkammer auf, die auch zur Beratungsstelle gehört. Hier sind eine Halbtagskraft sowie drei Ehrenamtliche für die Hilfesuchenden da.