Kösching
Podiumsdiskussion trotz Absage

Köschinger Bürgerinitiative "Stoppt das Kraftwerk" nimmt nicht an DK-Veranstaltung teil

06.04.2021 | Stand 10.04.2021, 3:33 Uhr
Holzheizkraftwerk ja oder nein? Darüber tauschen sich mehrere Teilnehmer im Zuge einer Podiumsdiskussion des DK am 15. April aus. −Foto: Stephan

Kösching - Das geplante Holzheizkraftwerk erhitzt in Kösching die Gemüter.

Im Vorfeld des Bürgerentscheids im Mai veranstaltet der DONAUKURIER deshalb eine Diskussionsrunde am Donnerstag, 15. April. Die Bürgerinitiative (BI) "Stoppt das Kraftwerk" hat ihre bereits zugesicherte Teilnahme nun aber abgesagt. "Bei der Veranstaltung kann die Bürgerinitiative ihre Ablehnungsgründe gegen das geplante Kraftwerk nicht hinreichend darstellen", begründet Sprecher Georg Altmann in einer Presseerklärung.

Als Diskussionspartner hatten ursprünglich neben Altmann wie berichtet auch der Köschinger Bürgermeister Ralf Sitzmann (UW), der Prolignis-Vorstand Tobias Mayinger, der Audi-Umweltbeauftragte Rüdiger Recknagel sowie Energieexperte Wilfried Zörner von der THI zugesagt. Diese Runde hat sich an zwei Stellen noch einmal verändert. Zum einen durch die Absage der BI, im Zuge derer sich Altmann auf die juristischen Differenzen mit Prolignis beruft. Der Energieversorger hatte die BI per Anwalt dazu aufgefordert, angeblich unwahre Behauptungen von ihrer Homepage zu nehmen. "Von Teilnehmern, die ehrenamtlich Verantwortliche der BI diskreditieren, kann keine sachliche und faire Diskussion erwartet werden", schreibt Altmann.

Außerdem ist er der Ansicht, die anderen Diskussionsteilnehmer seien "überwiegend sehr medienerfahren" im Vergleich zu den Vertretern der BI. "Dieses ungleiche Bild den Zuschauern zur Entscheidungsfindung anzubieten, verfälscht die gebotene Objektivität von Pro und Kontra. "

Hauptsächlich befürchtet die BI aber, dass "die überwiegende Anzahl der Diskussionsteilnehmer ein politisches oder persönliches Interesse am Bau des Kraftwerks zu haben" scheint. "Allein der Redeanteil der Beteiligten wird so überwiegend bei den Kraftwerksbefürwortern liegen", behauptet Altmann. Dabei bringt der BI-Sprecher auch Wilfried Zörner ins Spiel, der als Leiter des Instituts für neue Energie-Systeme an der THI eigentlich als Experte eingeladen war. Der DK hatte sich allerdings bereits vor der Absage der BI gemeinsam mit Zörner entschieden, aufgrund dessen Beiratstätigkeit bei Prolignis auf seine Teilnahme an der Diskussion zu verzichten. Stattdessen wird sich nun THI-Mitarbeiter Matthias Stark beteiligen. Auch damit hadert die BI: "Trotzdem kann nicht davon ausgegangen werden, dass ein Gleichgewicht von Befürwortern und Gegnern hergestellt ist. "

Der DK hat sich entschlossen, die Diskussion trotz der Absage der BI abzuhalten, um das Pro und Kontra rund um das geplante Werk vor dem Bürgerentscheid noch einmal ausgewogen zu beleuchten. Aufgrund der Corona-Beschränkungen wird diese am 15. April als Online-Veranstaltung über die Bühne gehen. Sie wird ab 19 Uhr über die Homepage des DK sowie auf Facebook live übertragen. Wer Fragen ans Podium hat, kann diese bis Freitag per E-Mail an redaktion. koesching@donaukurier. de schicken. Ausgewählte Beiträge fließen in die Diskussion ein.

tjs