Pförring
Pförringer Seniorenheim leicht im Minus

Dieter Müller übernimmt Vorsitz im Altenheimzweckverband - einige freie Betten infolge Corona-Pandemie

18.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr
  −Foto: Kügel, Lamprecht

Pförring - "Ich übergebe ein einwandfreies Altenheim", betonte Pförrings Altbürgermeister Bernhard Sammiller, der in der vergangenen Woche ein letztes Mal die Sitzung des Altenheimzweckverbands leitete, ehe er die Zügel an seinen Nachfolger im Bürgermeisteramt, Dieter Müller, übergab.

Was im Laufe seiner kurzen, einleitenden Ansprache klar wurde, ist: Sammiller übergibt nicht nur ein einwandfreies Heim, sondern auch eines, das ihm persönlich sehr am Herzen lag.

Das Einzige, was man ihm ankreiden könne, ist laut Sammiller, dass das Budget nicht gehalten worden sei und dass man mit dem aktuellen Ergebnis leicht im Minus sei. "Das aber liegt schlicht daran, dass man Wert auf kompetente Mitarbeiter legt. " Von denen gebe es nun kurzfristig einen leichten Überschuss - "aber wir wissen auch, dass Leute weggehen werden, und uns muss uns klar sein: Pflegekräfte wachsen nicht auf den Bäumen! "

Ganz so dramatisch gestaltete sich - so erwies es der Budgetbericht für die Monate Januar bis April 2020 - die finanzielle Lage des Heimes ohnehin nicht. Zwar lag das Ergebnis auch aus den von Sammiller genannten Gründen leicht im Minus; demgegenüber steht allerdings die stattliche Liquidität von über 1,1 Millionen Euro.

Klar wurde im Zuge des Berichtes auch, dass ein Corona-Effekt, was die Belegung angeht, bis in den April noch nicht zu spüren war. Im Mai werde das anders aussehen, so Sammiller. Aktuell gibt es laut Einrichtungsleiterin Jenny Klimmer-Pinkert, einige freie Betten. Zurückzuführen sei dies auf einige Todesfälle im Kreis der Bewohner, von denen aber nur einer ganz ausdrücklich auf eine Corona-Infektion zurückzuführen sei, so Klimmer-Pinkert.

Man gehe nun die Warteliste durch, habe dabei aber auch bemerkt, dass viele Menschen einen Umzug ins Heim verschieben möchten, bis sich die Situation entspannt habe, und Quarantäne-Bestimmungen sowie Besuchsregelungen wieder gelockert werden können.

Ein Punkt, den die Mitglieder des Gremiums nachvollziehen konnten. Gleichzeitig wurde aber auch die Wichtigkeit der Regelungen hervorgehoben, um Bewohner, Angehörige und Personal zu schützen. Schließlich sei man in Pförring stolz, ein Heim zu haben, in dem vieles passe und in dem der Mensch noch etwas gelte.

Ein Standpunkt, an dem auch die neuen Gremiumsmitglieder wie auch die neuen Vorsitzenden festhalten möchten, war zu hören. Deren Wahl stand gleich zu Beginn der Versammlung auf der Tagesordnung. Einstimmig wurden dabei Pförrings Bürgermeister Dieter Müller zum Vorsitzenden und Großmehrings Bürgermeister Rainer Stingl zum Stellvertreter gewählt.

Schon in dieser ersten Sitzung der neuen Wahlperiode, die noch bis zum Ende von Sammiller geleitet wurde, galt es, neben rein formalen Beschlüssen über die Anschaffung weiterer Niedrigpflegebetten zu entscheiden, die vom Gremium einstimmig gebilligt wurde. Diese Betten können bis auf gut 20 Zentimeter über den Boden heruntergefahren werden, was die Sicherheit der Patienten deutlich erhöht und Bettgitter überflüssig macht. "Ein Plus an Sicherheit und ganz im Sinne meiner und hoffentlich auch eurer Philosophie", betonte Sammiller. Das Heim mit 60 Plätzen liegt in der Trägerschaft des Altenheimzweckverbands mit den Gemeinden Pförring, Großmehring, Kösching, Mindelstetten und Oberdolling sowie dem Kreisverband Ingolstadt-Eichstätt der Arbeiterwohlfahrt. Das Seniorenheim wurde 1998 in Betrieb genommen.

DK