Manching
PFC: Fisch aus Weihern nicht essen

21.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:41 Uhr

Manching/Pfaffenhofen (DK) Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) empfiehlt, im Moment generell auf den Verzehr von Fischen aus Gewässern im Abstrom des Flugplatzes Manching zu verzichten.

Diese Empfehlung wird ausgesprochen, weil aufgrund des nach wie vor anhaltenden Abstroms von PFOS aus den Flugplatzbereich die Entwicklung der Gehalte im Fisch nicht vorhersehbar ist, und gilt für 12 der 13 beprobten Weiher im Abstrom des Flugplatzes. Ausgenommen ist lediglich der sogenannte Ulrichsee, der bereits im Gemeindebereich Großmehring liegt. Die Empfehlung wird zunächst bis zum Vorliegen neuer Messergebnisse im kommenden Jahr 2020 aufrechterhalten, teilt das Landratsamt Pfaffenhofen mit.

Zur Klassifizierung wurden vier Belastungs-Stufen eingeführt: sehr gering (0,5-10 Mikrogramm PFOS pro Kilogramm Frischgewicht), gering (11-30 Mikrogramm), mittel (31-100 Mikrogramm) und hoch (über 100 Mikrogramm). PFOS ist giftig und wurde früher beim Imprägnieren, aber auch in Löschschäumen der Feuerwehren verwendet. Maßgebliche PFC-Belastungen mit Konzentrationen über zehn Mikrogramm je Kilogramm in Fischen lagen ausschließlich in den zwölf vom Flugplatz beeinflussten Gewässern vor, so das Landratsamt. "Eine akute Gesundheitsgefährdung ist durch den einmaligen Verzehr von belastetem Fisch, auch bei den gemessenen Gehalten, nicht gegeben. Obwohl es sich um keine gesetzlichen Höchstwerte handelt, sollte ein regelmäßiger Verzehr über einen längeren Zeitraum hinweg vermieden werden. "

Das Landratsamt hatte in Zusammenhang mit PFC für die Jahre 2018 bis 2020 ein dreijähriges Fischmonitoring im Umfeld des Flugplatzes Manching gefordert. Für dieses Monitoring wurden 13 Probengewässer im Abstrombereich des Flugplatzes Manching und drei Kontrollgewässer außerhalb des Grundwasserstroms und Einflussbereichs des Flugplatzes Manching ausgewählt. Daraus wurden jeweils drei Fische entnommen und auf 22 verschiedene per-/polyfluorierte Chemikalien (PFC) untersucht. In der Regel handelte es sich dabei um große und ältere Fische. Sofern diese nicht entnommen werden konnten, wurde sichergestellt, dass, um die Probenmenge für die Analyse zu erhalten, mehrere kleine Fische, die bereits mehrere Jahre alt waren, gefangen und untersucht wurden. Untersucht wurden dabei jeweils die Fischfilets.

In einem Zwischenbericht wurden dem Landratsamt Pfaffenhofen nun die Untersuchungsergebnisse der Probenentnahmen des vergangenen Jahres 2018 mitgeteilt. In der Folge hatte das Landratsamt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gebeten, zu den Werten eine gutachterliche Stellungnahme abzugeben.