München
Pump-and-Treat-Anlage für Manching

Bürgerinitiative PFC Manching demonstriert in München: Runder Tisch beschließt Installation 2020

09.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:33 Uhr
Ausharren vor dem Bundeswehr-Gelände in München. Am Ende des Tages waren die BI-Mitglieder zufrieden. −Foto: Lemle/Schmidt

München/Manching (DK) Riesenerfolg für die Bürgerinitiative PFC Manching: Nach dem Runden Tisch, der gestern im Kompetenzzentrum Baumanagement der Bundeswehr in München stattgefunden hat, sickerte durch, dass eine Pump-and-Treat-Anlage am Flugplatz Manching installiert werden soll. Ein Diskussionsteilnehmer bestätigte: "Im Frühjahr 2020 soll es angegangen werden. "


Gudrun Lemle, mit sieben weiteren Mitgliedern der Bürgerinitiative nach München gefahren, war begeistert: "Das ist ein großer Erfolg für uns. Diese Anlage war eine unserer Hauptforderungen. Es ist eine tolle Sache. " Lemle erzählt, dass eigentlich viel mehr mitfahren wollten. "Doch der angekündigte Streik der S-Bahnen ließ manchen abspringen. " Die acht Tapferen waren früh losgefahren, kamen erst am späten Nachmittag wieder zu Hause an.

Der Runde Tisch tagte länger als erwartet, erst am Nachmittag fuhren die Teilnehmer heim. "Wir haben den Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer im Auto vorbeifahren sehen und wollten mit ihm sprechen. Aber wir haben es nicht geschafft", sagt Lemle. Auch, weil die Polizei diese und andere Aktionen der BI verhindert oder verboten hat.

"Wir haben uns auf dem relativ breiten Gehweg vor dem Bundeswehr-Gebäude aufgehalten. Das durften wir. Aber die Polizei hatte uns immer im Auge. Wenn wir vorbeifahrenden Radlern einen Flyer in die Hand gedrückt haben, kam die Polizei und sagte, wir sollten das sein lassen. " Dennoch meint Lemle, viele Vorbeifahrende informiert zu haben. "Viele wollten wissen, was PFC ist, was PFC anrichtet. "

Die Vertreter der BI sind natürlich auch an den Empfang des Gebäudes. "Wir haben uns vorgestellt und gefragt, ob jemand vom Runden Tisch zu uns kommen und uns informieren könnte. " Die Dame wollte unsere Bitte weiterleiten. "Aber wir wissen nicht, ob sie es getan hat. Gekommen ist niemand. " Auch der Waller, den die BI eingefroren und eingeschweißt mitgebracht hatte und einem Verantwortlichen - "zum Verzehr" - schenken wollte, mussten die Westenhausener wieder mitnehmen. "Unser Geschenk wollte niemand haben. " Der BI wurde beschieden, sie solle das Gelände verlassen. Auch als Lemle und ein weiteres BI-Mitglied ohne Plakate, dafür aber in Fischermontour an der Wache um Gehör gebeten haben, wurden sie abgewiesen.

Dennoch sind Lemle und Co. zufrieden heimgefahren: "Es soll zeitnah eine Pressemitteilung geben, dass eine ,Pump-and-Treat-Anlage' auf 1,5 Kilometer Länge an der Alten Feuerwache installiert werden soll", war die Freude bei Lemle spürbar. "Und das schon bald im nächsten Jahr. " Bei diesem Verfahren werden dem Grundwasser die Giftstoffe (in diesem Fall PFC) entzogen, ehe sich diese weiterverbreiten können. Das weiterfließende Wasser ist dann sauber. Zufriedengeben will sich die BI mit dem bisher Erreichten aber nicht. "Wir wollen weiterhin jeden für das Thema sensibilisieren. Ich denke, es bleibt ein zäher Kampf. Und wir werden nicht nachgeben. " Das denkt auch Martin Schmid (SPD), Bürgermeister von Vohburg: "Ich habe klar und deutlich gesagt, dass ich für den Ortsbereich Vohburg nicht nur die Untersuchungen des Wassers fordere, sondern auch die der Fische. " Mehr wollte Schmid nicht sagen, eine Pressemitteilung will Landrat Martin Wolf (CSU) verschicken.