Gaimersheim
Ortsteiltreff Mittlere Heide kommt voran

Marktgemeinderat Gaimersheim stimmt Einleitung eines Verfahrens zur Vergabe von Planerleistungen zu

24.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:07 Uhr
Auf diesem Grundstück hinter der Bushaltestelle an der Jupiterstraße soll der Ortsteiltreff Mittlere Heide gebaut werden. −Foto: Schmidl

Gaimersheim - Neben den Entwurfs- und Kostengenehmigungen für den Neubau der Kinderkrippe Römerstraße, die Sanierung des Feuerwehrhauses Gaimersheim und den Neubau des Bauhofs (wir berichteten) ging es in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Gaimersheim auch noch um weitere Bauangelegenheiten.

So stand erneut der Neubau von zwei Mehrgenerationenhäusern mit 17 Wohneinheiten und Tiefgarage am Magnusweg auf der Tagesordnung.

Nicht nur weil sich das Projekt schon recht lange hinzieht, sondern auch weil inzwischen eine Förderzusage der Regierung von Oberbayern für die Mehrfamilienhäuser im sozialen Wohnungsbau vorliegt, drängte Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) auf eine Zustimmung zum Bauantrag und fügte an, sie würde nun endlich gerne sagen: "Wir bauen. "

Das wird nun der Fall sein, denn der Marktgemeinderat erteilte einstimmig seine baurechtliche Zustimmung. Damit entstehen zwei Baukörper mit 17 barrierefreien Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 1388 Quadratmetern, einer gemeinsamen Tiefgarage mit insgesamt 23 Stellplätzen und weitere zwei oberirdische Stellplätze. Jedes der zwei Häuser ist 22 Meter lang und 15,5 Meter breit. Haus A wird dabei mit einer Traufhöhe von 9,42 Metern mit neun Wohneinheiten auf drei Vollgeschossen geplant, Haus B mit einer Traufhöhe von 6,43 Metern mit acht Wohneinheiten auf zwei Vollgeschossen. Im Haus B sind zwei rollstuhlgerechte Wohnungen vorgesehen.

Nicht alltäglich ist eine Bauvoranfrage, mit der sich das Gremium ebenfalls befassen musste. Der Bauherr plant die Aufstockung einer Werkstatthalle um eine Wohnung an der Rackertshofener Straße, womit ein zweites Vollgeschoss entsteht. Die Ratsmitglieder sahen darin kein Problem und stimmten ausnahmslos zu.

Mehr Gesprächsbedarf gab es dagegen bei der Diskussion über den Ortsteiltreff Mittlere Heide. Im Haushalt sind bereits seit einigen Jahren Mittel für den geplanten Neubau auf dem 1760 Quadratmeter großen Grundstück an der Jupiterstraße 17 eingestellt, Mickel selbst ist zudem "seit einiger Zeit im Gespräch" mit Bewohnern des Ortsteils, wie sie sagte. Angedacht sei, dass sich im Erdgeschoss verschiedene Gruppen - von VHS-Kursen bis zu Senioren - treffen könnten (wobei private Partys und ein Jugendtreff ausgeschlossen werden sollen) und im Obergeschoss mehrere Wohneinheiten entstehen sollen. Wegen der Dimension des Vorhabens - laut der Kalkulation der Verwaltung liegt es bei deutlich über zwei Millionen Euro - sei allerdings für die Vergabe der Planerleistungen ein sogenanntes VgV-Verfahren nötig, das die Rathauschefin in die Wege leiten wollte.

Ob dies "jetzt schon" nötig sei, bezweifelte Anton Meyer (CSU), auch wenn er zugab, dass "alle für den Ortsteiltreff" seien. Und Maria Ledl (CSU) fragte, ob dort auch eine Tagespflege möglich sei. Dies verneinte Mickel allerdings: "Das gibt das Grundstück nicht her. " Eine dritte Nutzung sei wegen des zu geringen Platzes und ohne die erlaubte Geschossflächenzahl von 0,5 zu überschreiten nicht möglich.

Während dann Hermann Schmidt (FW) meinte, man solle das Erdgeschoss variabel gestalten, schlug Alexander Heimisch (CSU) vor, man solle sich "Zeit gönnen" und nochmals Gedanken über die Ausgestaltung machen.

"Die Zeit haben wir uns schon gegönnt", konterte die Rathauschefin und forderte, den Schritt zur Einleitung des VgV-Verfahrens jetzt zu machen. Letztlich folgte ihr das gesamte Gremium.

Zügig brachten die Ratsmitglieder dann die beiden restlichen Tagesordnungspunkte über die Bühne. So wurde einstimmig ein Antrag von Maria Ledl (CSU) auf eine Mitgliedschaft der Marktgemeinde in der AG fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) befürwortet. Für Ledl ist die Mitgliedschaft ein "Signal, dass es so weit ist", die Attraktivität des Radverkehrs zu steigern und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Hermann Schmidt (FW) sagte, er habe den Antrag "unheimlich gut gefunden". Nach dem Ja des Gemeinderats zu der 1000 Euro jährlich kostenden AGFK-Mitgliedschaft wird nun eine Kommission als erstes den Stand der Dinge bezüglich Fahrradfreundlichkeit der Gemeinde überprüfen.

Schließlich fällte das Gremium ebenso einstimmig den Feststellungsbeschluss für die 3. Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich "Reisberg" und "Fort von der Tann". Diese war nötig geworden, weil die Marktgemeinde dort kleine Unterstellmöglichkeiten für den Betrieb von Waldkindergärten errichten will.

DK