Ingolstadt
Ohne Plan geht es nicht

OB Christian Scharpf weist Forderungen von CSU und FW nach einer schnellen Sanierung des Stadttheaters zurück

14.04.2021 | Stand 18.04.2021, 3:33 Uhr
Die dringend nötige Sanierung des Stadttheaters kurzfristig vorzuziehen, wie es CSU und Freie Wähler vorschlagen, ist nach Ansicht von Oberbürgermeister Christian Scharpf nicht möglich. −Foto: Hauser

Ingolstadt - Mit deutlichen Worten reagiert Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) auf die Forderung der CSU und der Freien Wähler, den aktuellen Stillstand während der Corona-Beschränkungen für eine vorgezogene Sanierung des Stadttheaters zu nutzen.

Wie berichtet, hatten die beiden Stadtratsfraktionen einen solchen Schritt in zwei Schreiben an Scharpf gefordert. "Wenn wir jetzt fertige Pläne in der Schublade gehabt hätten, dann hätten wir die Zeit des Lockdowns optimal für den Beginn der Sanierung nutzen können", ließ sich FW-Fraktionsvorsitzender Hans Stachel zitieren. Es gelte , die "Planung für die Theatersanierung unverzüglich anzupacken". Sonst stehe zu befürchten, dass das Stadttheater wegen mangelnden Brandschutzes sein Betriebsgenehmigung verliere.

In einer Pressemitteilung meldete sich Scharpf gestern zu Wort und gibt den Freien Wähler zunächst Recht: "Wenn man fertige Pläne in der Schublade gehabt hätte, dann hätten wir die Zeit des Lockdowns optimal für den Beginn der Sanierung nutzen können", schreibt Scharpf. "Zu meinem Amtsantritt im Mai letzten Jahres, mitten im Lockdown, lagen solche fertigen Sanierungsplanungen leider nicht vor, auf deren Basis man innerhalb weniger Monate mit Sanierungsarbeiten hätte beginnen können, obwohl seit über zehn Jahren bekannt ist, dass das Stadttheater sanierungsbedürftig ist. Dieser Umstand müsste den Stadtratsfraktionen von CSU und FW, die zuvor viele Jahre in der Verantwortung waren, bekannt sein. "

Mit der Entscheidung zum Bau der Kammerspiele als Ausweichspielstätte und neues Kleines Haus und dem Anbau von Werkstätten an das Stadttheater habe der Stadtrat gleichzeitig die vormaligen Planungen zur Generalsanierung zunächst gestoppt, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Anhand der neuen Rahmenbedingungen müsse die Sanierungsplanung neu aufgesetzt werden. Die Vergabe des Planungsauftrags werde aktuell vorbereitet. "Da eine Generalsanierung des Theaters und ein Anbau der Werkstätten eine komplette Schließung des Stadttheaters erforderlich machen, kann damit erst nach Fertigstellung der Kammerspiele als Ersatzspielstätte begonnen werden. "

Sobald eine Gesamtplanung der Maßnahmen vorliege, könne geprüft werden, ob einzelne Schritte der Sanierung vorgezogen werden könnten. "Aber auch diese Arbeiten müssen ausgeschrieben und vergeben werden", heißt es in der Pressemitteilung. "Deshalb wird eine kurzfristige Umsetzung, nicht zuletzt angesichts der Auftragslage im Baubereich, nicht möglich sein. " Die notwendigen Maßnahmen zum Bauunterhalt des Theaters werden weiterhin erledigt. "In den vergangenen Jahren mit erheblichem Aufwand. " Für den Festsaal seien für die vergangenen Monate eigentlich "konkrete Maßnahmen" vorgesehen gewesen, teilt die Stadt mit. Diese mussten aber verschoben werden, da der Festsaal während der Pandemie als Ausweich-Tagungsort des Stadtrates, für Prüfungen und anderes benötigt werde.

Dass die Betriebserlaubnis des Stadttheaters nächstes Jahr verfallen könnte, sei nicht zu befürchten. Nicolai Fall, der Geschäftsführer der INKo-Bau sehe eine "Verlängerung über das Jahr 2022 hinaus als unproblematisch".

DK