Oberstimm - Nachdem am Donnerstagabend aus dem Zauner-Weiher bei Oberstimm ein vermoostes und verdrecktes Auto - ein alter Ford Mondeo ohne Kennzeichen - geborgen worden war, taten sich am Freitag natürlich einige Fragen auf.
Woher stammt das Auto? Kann es die Polizei anhand der Fahrgestellnummer zuordnen? Ist es ein als gestohlen gemeldeter Wagen? Sind nach der langen Zeit im Wasser - am Donnerstag wurde gemutmaßt, es können schon ein Jahr oder länger im Weiher liegen - überhaupt noch Spuren zu erkennen? Erste Antworten gab am Freitagmittag die Polizeiinspektion Ingolstadt.
"Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Sachbearbeitung übernommen, in der kommenden Woche könnten erste Ermittlungsergebnisse vorliegen", sagte am Freitag ein Polizeisprecher. Er betonte, dass das Auto wohl schon einige Jahre im Weiher gelegen haben könnte. "Das Auto steht nun in Ingolstadt. " Die Spurensicherung wird abklären, ob das Fahrzeug als gestohlen gemeldet ist oder ob es vielleicht im Zusammenhang mit einer Straftat gesucht wird.
Am Donnerstag ging gegen 17 Uhr die Meldung ein, im Zauner-Weiher liege ein Auto. Dies löste natürlich eine Kettenreaktion im Bereich der Hilfskräfte aus. Polizei, Rotes Kreuz, Wasserwacht und ein Rettungshubschrauber rückten nach Oberstimm aus. Schnell bildete sich auf der B13 ein Stau, weil die Straße wegen des quer stehenden Feuerwehrwagens halbseitig gesperrt war. Mit der Winde des Fahrzeugs wurde das Auto, über zwei Stunden nach der Alarmierung, aus dem Weiher gezogen.
Warum das Auto bislang von keinem der Schwimmer, die diesen Weiher gerne nutzen, gesehen wurde, konnte auch der Polizeisprecher auch nicht erklären. Der See ist zwar bis zu zehn Meter tief, an der Fundstelle ist das Wasser aber seichter. Das Auto war aus dem Cockpit des Hubschraubers auf jeden Fall gut zu erkennen.
Die Kosten bleiben vorerst an der Polizei hängen: "Wir haben die Bergung in Auftrag gegeben. Also müssen wir auch zahlen", sagte der Polizeisprecher. Sollte der Besitzer ermittelt werden können und, dass er das Auto in diesem Weiher widerrechtlich "entsorgt" hat, würde dieser zur Verantwortung gezogen.
Doch soweit ist die Kripo noch nicht. Es wartet erst einmal eine umfangreiche Spurensicherung, um die Herkunft des Wagens feststellen zu können. "Das Auto ist so dreckig, dass nicht so einfach abzuklären ist, ob es vielleicht auch in einen Unfall verwickelt gewesen sein könnte", so der Polizeisprecher. Auf jeden Fall ist der Zauner-Weiher wieder frei für die Freizeit-Schwimmer.
DK
Oliver Konze
-Foto: Foto: Schmidtner, Froschmeier, Konze
Zuerst überflog der Rettungshubschrauber den See (oben), die Besatzung konnte das Auto gut erkennen. Dann drangen die Taucher zum Auto vor, nachdem ein Baum gefällt worden war, um das Auto an der B13 bergen zu können. Dessen Standort im Wasser war mit einer Boje markiert (Mitte). Zum Vorschein kam zwei Stunden später völlig ein verdreckter Ford Mondeo (unten).Schmidtner, Froschmeier, Konze -Foto: Foto: Schmidtner, Froschmeier, Konze
Zuerst überflog der Rettungshubschrauber den See (links), die Besatzung konnte das Auto gut erkennen. Dann drangen die Taucher zum Auto vor, um das Auto an der B13 bergen zu können. Dessen Standort im Wasser war mit einer Boje markiert (oben). Zum Vorschein kam zwei Stunden später ein völlig verdreckter Ford Mondeo (unten). -Foto: Foto: Schmidtner, Froschmeier, Konze
