Ingolstadt
Niedrig gestapelt, hoch gewonnen

Igor Schurr aus Ingolstadt hat sich für die Deutschen Meisterschaften im Gabelstaplerfahren qualifiziert

13.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:04 Uhr
Den dritten Platz belegte Igor Schurr (links) bei den Regionalmeisterschaften im Staplerfahren. Nun darf der Ingolstädter an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen. −Foto: StaplerCup/Andrea Wedl

Ingolstadt (DK) Eigentlich wollte Igor Schurr nur seine Kollegen unterstützen - nun nimmt er überraschend an einer Deutschen Meisterschaft teil. Dabei braucht Schurr allerdings weder Fahrrad noch Tennisschläger - sondern einen Gabelstapler. Denn er hat sich für die Endausscheidung der 14. Deutschen Meisterschaft im Staplerfahren qualifiziert.

Schon seit Jahren hat der Ingolstädter beruflich Erfahrung mit diesen Gefährten gesammelt. Angefangen vom Staplerfahrer hat er sich zum Vorarbeiter und dann zum Meister hochgearbeitet. Im Dezember kehrte er dann in die Logistik - genauer in das Lager der Firma SMP in Neustadt an der Donau im Landkreis Kelheim - zurück. Schon seit Jahren nehmen Schurrs Arbeitskollegen dort an den regionalen Meisterschaften im Staplerfahren teil, und "wir waren immer gut dabei und belegten die ersten Plätze", wie Schurr sagt.

Im Lager kam dann das Thema auf, dass für Schurrs Kollegen wieder mal die Anmeldung zu der Ausscheidung anstand. Immer in Dreierteams können Firmen an den Wettbewerben teilnehmen. Acht Kollegen waren gefunden - also erbarmte sich Schurr und machte mit, damit drei Gruppen zusammenkamen. "Um meine Mitarbeiter zu unterstützen", wie er sagt.

Wie er erzählt, sei er selbst überrascht gewesen, wie gut er dann bei der Regionalmeisterschaft für Ostbayern in Hagelstadt abgeschnitten habe. "Wahrscheinlich kam das so, weil ich mir nichts erhofft habe", analysiert Schurr. Auf Zeit musste Schurr jeweils einmal mit einem Stapler mit Elektro- und Dieselmotor sowie einer sogenannten Stehameise fahren. Dabei galt es, verschiedene Aufgaben zu lösen: Kegel abnehmen und aufstellen oder Bierfässer exakt in einem markierten Bereich abstellen. In der zweiten Runde wurde ein kleiner Stapler auf den großen gebaut - damit mussten dann Schurr und seine Kontrahenten einen Kegeltum bauen. Neben der Handhabung des Staplers steht bei diesem Wettbewerb auch die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften im Fokus der Wettkampfrichter: Wer zum Beispiel nicht anschnallt ist, beim Rückwärtsfahren den Blick über die Schulter vergisst oder mit angehobener Gabel fährt, wird mit einer Zeitstrafe belegt. "Der Plan war, unter die besten 20 zu kommen - und das hat geklappt", sagt Schurr. Genauer gesagt belegte er den dritten Platz und gehört damit nun zu den 75 besten Staplerfahrern Deutschlands bei etwa 2000 Bewerbungen und darf an den Deutschen Meisterschaften vom 20. bis 22. September teilnehmen.

Gerade weiß Schurr nicht, welche Aufgaben und Herausforderungen dort auf ihn zukommen, dementsprechend entspannt ist er noch. Zum Üben habe er keine Zeit - schließlich laufe die Arbeit normal weiter.

Sophie Schmidt