Geisenfeld
Neuer Konrektor und Container-Klassen

Realschule Geisenfeld: Kreis lässt sich die Übergangslösung 1,2 Millionen Euro kosten

20.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:51 Uhr

Geisenfeld (DK) Noch ist man an der Geisenfelder Realschule voll auf die Abschlussprüfungen fokussiert, die gestern begonnen haben, doch in den Sommerferien tut sich auch baulich und personell etwas: Dann werden die Container aufgestellt, in die acht Klassen vorübergehend einziehen, und das Schulleiter-Team wird mit einem neuen 2. Konrektor wieder komplettiert.

Auf jedem Tisch ein pinkfarbenes Glücksschwein: Es war eine gelungene Überraschung, mit der die 118 Zehntklässler der Geisenfelder Realschule gestern zu ihrer ersten Abschlussprüfung begrüßt wurden. Die Schweinderl aus Pappmaché waren von den Schülern der unteren Klassen im Kunstunterricht gefertigt worden, erzählt Schulleiterin Sabine Billinger. Und die Rückmeldungen waren sehr positiv: "Da gab es bei den Prüflingen strahlende Augen", berichtet die Rektorin. Als erstes Prüfungsfach stand gestern Deutsch auf dem Plan, wobei die Schüler die Wahl zwischen einer Erörterung und einem textgebundenen Aufsatz hatten. Themen für die Erörterung waren unter anderem die Pendler-Problematik oder das Einkaufen im Internet.

Heute steht die Prüfung im Wahlpflichtfach Französisch an, gefolgt von Englisch am Freitag und Mathematik am Montag (jeweils für alle). Den Abschluss bildet dann von Dienstag bis Donnerstag die Prüfungen in den drei weiteren Wahlpflichtfächern Wirtschaft, Physik und Sozialwesen. Die Zeugnisse gibt es im Rahmen der Verabschiedungsfeier am 20. Juli.

Wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen werden die Schulabgänger den neuen 2. Konrektor der Geisenfelder Realschule. Die Neubesetzung der Stelle war durch den Abgang des bisherigen 1. Konrektors Hans Friedrich Stock im Februar notwendig geworden. Seinen Posten übernimmt nun zum 1. August der bisherige 2. Konrektor Wilfried Krauß, dessen Position wiederum mit einem Pädagogen "von auswärts" besetzt wird. Der zukünftige 2. Konrektor heißt Daniel Forster und ist bisher an de Staatlichen Realschule Bessenbach bei Aschaffenburg tätig. Dort unterrichtet der 38-Jährige Biologie, Chemie und Informationstechnologie.

Nicht mehr konfrontiert sein wird der Neue mit der überaus beengten Raumsituation, mit der man in den vergangenen Jahren an der Realschule leben musste. Derzeit stehen den 24 vorhandenen Klassenräumen 30 Klassen gegenüber, so dass einige Gruppenräume in Klassenzimmer umfunktioniert werden mussten, obwohl sie dafür eigentlich zu klein sein.

Doch damit soll es ab September vorbei sein. Endgültig gelöst wird dieses Problem bekanntlich durch den Neubau der Schule, mit dem 2020 begonnen werden soll. Als Sofort- und Übergangsmaßnahme sollen aber im Laufe der nächsten Wochen auf der Grünfläche neben der Anton-Wolf-Halle Container aufgestellt, in denen dann - bis zur Fertigstellung des Neubaus - acht Klassen untergebracht werden können. Neben den eigentlichen Klassenräumen sollen hier auch noch vier Gruppenräume zur Verfügung stehen - "jeweils zwei Klassen werden sich einen teilen", berichtet Konrektor Krauß. Welche Klassen in die Container einziehen werden, sei noch nicht endgültig entschieden, "aber es werden wohl eher Schüler der oberen Jahrgangsstufen sein", glaubt Krauß.

Eines steht aber schon jetzt fest: Die Klassen in den Containern werden in keiner Weise schlechter ausgestattet sein als jene, die im Altbau verbleiben. Die Realschule Geisenfeld sei Referenzschule für Medienbildung, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Entsprechend habe sich der Landkreis entschieden, "die Container entsprechend dieser Anforderungen auszustatten". Sowohl die Medientechnik als auch das Mobiliar werde später im Neubau wiederverwendet. Für die Medientechnik fielen Ausgaben von etwa 40000 Euro an, für das Mobiliar von etwa 60000 Euro. Deutlich mehr zu Buche schlagen die Kosten für die Container selbst, die auf fünf Jahre gemietet werden. So betragen die Mietkosten eine Million Euro, dazu kommen noch Baumeisterarbeiten (etwa für das Fundament) in Höhe von etwa 200000 Euro.

Gerhard Kohlhuber