Wettstetten
Neuer Jugendtreff für Wettstetten

Gemeinderat entscheidet sich für Bau neben dem geplanten Hort - Kosten: Eine Million Euro

25.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:29 Uhr
Links neben der Wettstettener Grundschule wird zusätzlich zum neuen Hort auch ein separates Gebäude für einen Jugendtreff entstehen. −Foto: Gülich

Wettstetten - Wird im Rahmen des Hortneubaus auf dem Gelände der Wettstettener Grundschule auch ein separates Gebäude für einen Jugendtreff errichtet? Diese Frage wurde schon einige Male im Gemeinderat diskutiert und in der jüngsten Sitzung am Donnerstagabend endgültig positiv beschieden. Mit 13:6 Stimmen entschieden sich die Räte für einen Jugendtreff-Neubau neben dem Hort. Kosten: inklusive Planungskosten rund eine Million Euro.

Größter Kritikpunkt der ablehnenden BWG-Fraktion waren die hohen Ausgaben "für eine kleine Nutzfläche und eine geringe Nutzung - und das bei angespannter Haushaltslage". Alexandra Kleinhenz, Fraktionssprecherin der BWG, sprach außerdem von einer "Zersiedelung der Freizeiteinrichtungen" und einer Verkleinerung des Schulhofs bei steigenden Schülerzahlen. Der BWG-Vorsitzende Josef Schmidt schlug vor, die Million eher mit in ein neues Feuerwehrhaus zu investieren und bei der Kirche anzufragen, ob im alten Feuerwehrhaus (das der Kirche gehört) ein Dorfgemeinschaftshaus inklusive Jugendtreff verwirklicht werden könne. "Das ist ein realistisches Szenario, da kann man konkret was anschieben", so Schmidt.

Bürgermeister Gerd Risch (FW) konterte mit Gegenargumenten: Mehr Nutzung für das neue Gebäude als nur durch den Jugendtreff sei angedacht, der Schulhof werde nicht kleiner, da der Bau komplett in Grünflächen stehe, und ein Jugendheim im Feuerwehrsaal wäre nicht barrierefrei. Innerhalb der SPD gab es verschiedene Meinungen: Während Fraktionssprecher Michael Knöpfle das Konzept nach wie vor "rundum schlüssig" fand und befürwortete, hielt seine Kollegin Carmen Schmidl einen Neubau für zu steril und damit nicht geeignet für ein Jugendheim.

Die fraktionslose CSU-lerin Betty Weitzel-Oeth betonte, dass der Jugendtreff nun schon sehr lange in den alten Räumen ausgehalten habe, die ohnehin für die Kindergartenerweiterung gebraucht würden, und nun einfach "mal dran sei" - auch wenn dafür viel Geld in die Hand genommen werden müsse. Regine Morich sprach für die CSU-Fraktion: "Das Gesamtkonzept finden wir gut, große Bedenken haben wir aber auch wegen der geringen Nutzung. Über zusätzliche Möglichkeiten sollten wir uns deshalb bereits jetzt in der Planungsphase Gedanken machen." Dass Jugendheim-Leiterin Wilma Lehmeyer "einen super Job macht", wurde ausnahmslos von jedem Redner betont. "Mit Wilma haben wir das Glückslos gezogen", fasste der Bürgermeister zusammen.

Vor der Abstimmung über den Jugendtreff hatte sich der Rat für eine Auftragsvergabe der Architektenleistungen (Phase 5 bis 9) für den Hortneubau an das Büro Zoomarchitekten Berlin/Ingolstadt entschieden, das bereits mit Phase 1 bis 4 der Planungen betraut worden war und sich im Verhandlungsgespräch gegen einen Mitbewerber durchsetzen konnte.

DK