Gaimersheim
Neuer Benziner für den Bauhof

Marktgemeinderat spricht sich gegen Kauf eines weiteren Elektrofahrzeugs für gemeindlichen Fuhrpark aus

14.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr

Gaimersheim (DK) Neben dem Haushalt und der Finanzplanung (wir berichteten) beschäftigten den Marktgemeinderat Gaimersheim in dessen letzter Sitzung des Jahres mehrere andere Themen, vor allem die Beschaffung eines Pritschenfahrzeugs für den gemeindlichen Bauhof.

Dabei ging es vor allem darum, ob dies ein Elektrofahrzeug oder eines mit Verbrennungsmotor sein solle.

Nach der Aussprache vermutete Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) schon: "Das wird eine der spannendsten Abstimmungen des Jahres. " Sie selbst präferierte ein E-Auto, sagte aber gleichzeitig, die Bauhofmitarbeiter sähen dies anders. Unterstützt wurde Mickel von Josef Brandl (CSU), Klaus Meier (SPD) und Christian Ponzer (FW), die meinten: "Wer soll eine Vorreiterrolle übernehmen bei neuen Technologien, wenn nicht eine Kommune? " Dem schloss sich teils Anton Meyer (CSU) an, der sagte, Gaimersheim sei schon immer Vorreiter gewesen, aber da die Gemeinde schon ein Elektrofahrzeug besitze, solle man besser die Meinung der betroffenen Arbeiter berücksichtigen.

Strikt gegen den Kauf eines E-Autos waren Rudolf Eichhorn (SPD), der äußerte, bei der Technik des getesteten E-Fahrzeugs "fehlt es hinten und vorn", und Christian Becker (FDP), der die Haltung vertrat, für ein solches E-Auto sei "die Zeit noch nicht reif".

Bei der Abstimmung waren sieben Ratsmitglieder für die Beschaffung eines E-Fahrzeugs, 14 dagegen - jeweils quer durch die Fraktionen. Die Gemeinde kauft deshalb ein Pritschenfahrzeug mit Benzinmotor.

Hinsichtlich der Umgestaltung des Vorbereichs des Bahnhofsgeländes diskutierten die Ratsmitglieder über einen Vorschlag des Architekturbüros Raum - modul aus Ingolstadt. Dabei geht es um Stahlkonstruktionen als Überdachung, eine halbrunde Sitzbank mit Windschutz und ein zusätzliches WC außerhalb des Bahnhofsgebäudes. Mickel fand den Vorschlag "pfiffig", auch das Gremium konnte sich mit der Optik anfreunden. Anton Meyer und Michael Bauer (beide CSU) gaben zu bedenken, man solle bei der Gestaltung auf die Kosten achten.

Die Gewährung eines freiwilligen Zuschusses in Höhe von 100 Euro für den Austausch einer alten Umwälzpumpe gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe wird nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats bis Ende 2019 verlängert.

Einverstanden war das komplette Gremium auch mit dem Neubau eines Bürogebäudes mit Werkstatt an der Horchstraße trotz der geringfügigen Überschreitungen der festgesetzten Wandhöhe sowie der Geschoss- (GFZ) und der Grundflächenzahl (GRZ). Auf dem Grundstück würden insgesamt 52 Stellplätze entstehen, obwohl nach der Stellplatzsatzung des Marktes nur 36 erforderlich wären, wurde positiv hervorgehoben.

Ganz und gar anderer Meinung war der Gemeinderat bei der Bauvoranfrage zum Neubau eines Mehrfamilienhauses an der Verdistraße. Für die mit den Plänen einhergehende Überschreitung der GFZ von 0,5 auf bis zu rund 0,75 wäre zwingend die Änderung des Bebauungsplans erforderlich, erläuterte Mickel. Und eine solche Änderung müsste für den gesamten Geltungsbereich des dort gültigen Bebauungsplans Nr. 52 "Gaimersheim Nord" erfolgen. Es würden sich für alle betroffenen Grundstücke beitragsrechtliche Auswirkungen für die Wasserversorgung und den Kanal ergeben. Weil zudem noch die Baugrenze überschritten würde, meinte etwa Klaus Meier (SPD), man solle hier wegen zu vieler Abweichungen "auf keinen Fall mitgehen". Dieser Meinung waren letztlich alle Ratsmitglieder, die Bauvoranfrage wurde einstimmig abgelehnt.