Ingolstadt
Neue Lungenklinik

Klinikum Ingolstadt reagiert auf erhöhten Versorgungsbedarf bei Atemwegserkrankungen

11.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:24 Uhr
Mehr Atemwegserkrankungen: Chefarzt Lars Henning Schmidt (rechts) und eine Mitarbeiterin (vorne links) behandeln eine Patientin in der neuen Klinik für Pneumologie und Thorakle Onkologie am Klinikum Ingolstadt. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Die Zahl der Atemwegserkrankungen wie etwa Lungenkrebs, Entzündungen des Lungengewebes und Asthma steigt laut einer Prognose der Weltgesundheitsorganisation WHO gerade in westlichen Ländern an. Das Klinikum Ingolstadt hat als Schwerpunktkrankenhaus in der Region jetzt auf den erhöhten Versorgungsbedarf reagiert.

Seit 1. November ist die neue Klinik für Pneumologie und Thorakle Onkologie in Betrieb. Behandelt wird hier mit einer modernen gerätetechnischen Infrastruktur, in die das Haus über 300 000 Euro investiert hat. Patienten mit Lungenleiden könnten nun noch besser, umfassender und spezialisierter versorgt werden, hieß es jetzt bei der Vorstellung. Bisher sei dies in unterschiedlichen Abteilungen geschehen.


Die neue Abteilung hat zunächst 24 Betten zur Verfügung, informierte Andreas Tiete, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums. Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Thorakle Onkologie ist Lars Henning Schmidt, der zuvor über elf Jahre am Universitätsklinikum Münster geforscht und gearbeitet hat. Als Oberarzt war er dort insbesondere für die Behandlung von Patienten mit Lungenkarzinomen, interstitiellen Lungenerkrankungen und Lungentransplantation verantwortlich. "Wir freuen uns, mit Lars Henning Schmidt einen äußerst qualifizierten Chefarzt für diese Aufgabe gefunden zu haben", so Tiete. Der 39 Jahre alte Mediziner, der inzwischen mit seiner Familie in Ingolstadt lebt, studierte unter anderem an der Uniklinik Mainz und verfasste auch seine Doktorarbeit zum Thema Lungenkarzinom. Schmidt soll die Klinik in den kommenden Monaten auf- und ausbauen. Dazu gehöre auch die fachübergreifende Zusammenarbeit mit bestehenden Fachgebieten wie etwa der Inneren Medizin und der Radiologie sowie mit den niedergelassenen Ärzten vor Ort, um so die Übergänge zwischen ambulanter und stationärer Versorgung für die Patienten möglichst reibungslos zu gestalten, hieß es. Die enge Kooperation mit hochspezialisierten Lungenzentren, etwa für die Identifizierung und Durchführung von Transplantationen, sei ein weiteres Ziel.

Zu den Behandlungsschwerpunkten der Klinik zählen laut Schmidt derzeit akute und chronische Atemwegserkrankungen sowie Lungenkrebs und Tumoren des Rippenfells. Mittel- bis langfristig sollen jedoch weitere Versorgungsangebote für komplexere Krankheitsbilder entstehen. Einen Grund für den Anstieg bei den Erkrankungen der Atemwege sieht der Arzt im demografischen Wandel in der Bevölkerung, sprich in der steigenden Zahl älterer Patienten. Zum Tragen kämen aber auch Spätfolgen bei Patienten, die zuvor zehn Jahre oder länger geraucht hätten. Bei alledem sei zudem nicht absehbar, welche Folgen der ansteigende Konsum von E-Zigaretten noch nach sich zöge, ergänzte Tiete.

 

Michael Brandl