Reichertshofen
Neue Kindertagesstätte in einem Ortsteil

Reichertshofen hat zu wenig Betreuungsplätze - Nun wird ein Standort gesucht

08.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr
Der gemeindliche Kindergarten Spatzennest soll um eine Krippengruppe erweitert werden. −Foto: Vogl

Reichertshofen (vov) Die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen ist eine der drängendsten Aufgaben in Reichertshofen. Nun soll eine neue Krippengruppe im Kindergarten Spatzennest eingerichtet werden. Außerdem wurde der Grundsatzbeschluss zur Errichtung einer weiteren Kindertagesstätte in den Ortsteilen getroffen.

Der Ausbau der Kinderbetreuung ist eine "Dauerbaustelle" in Reichertshofen. Gerade wurde die neue Kindertagesstätte "Paarstrolche" eingeweiht, da zeichnet sich bereits ab, dass weiterer Bedarf gegeben ist. Derzeit stehen im Markt Reichertshofen 60 Krippenplätze zur Verfügung, die für das Betreuungsjahr 2018/ 2019 alle vergeben sind. In der Krippe liegen Anmeldungen für weitere acht Kinder vor, und nochmal drei Anmeldegespräche sind schon vereinbart. Um die Nachfrage zu erfüllen, bietet der Markt Reichertshofen künftig eine weitere Kinderkrippengruppe im vierten Gruppenraum im Kindergarten Spatzennest an. In dem Kindergarten stünden dann 75 Plätze für Kindergartenkinder und 12 Plätze für Krippenkinder zur Verfügung.

Dieter Lindenmeier (CSU) fragte nach notwendigen Umbaumaßnahmen. Bürgermeister Michael Franken (JWU) antwortet, dass diese Woche eine Begehung der Räume mit dem Landratsamt stattfinde. Wahrscheinlich müsste eine Toilette zu einer kleinen Toilette umgebaut werden und Wickelgelegenheiten sowie Schlafgelegenheiten geschaffen werden. Andrea Blößl (JWU) riet dazu, bald nach Personal zu suchen. Die neue Krippengruppe kann voraussichtlich entweder zum 1. April 2019 oder zum 1. Mai 2019 starten. Für die Einrichtung der Krippengruppe gab es im Gremium einhellig grünes Licht.

Auch die Kindergärten sind von ihren Aufnahmezahlen her fast am Limit: Im Spatzennest sind derzeit noch drei Plätze frei. Im Sonnenkindergarten Hög gibt es eine Überbelegung mit einem Platz. Und in St. Margaretha wären eigentlich noch zwei Plätze frei, die aber momentan aufgrund von Personalmangel nicht belegt werden können. In St. Margaretha gibt es außerdem eine Notgruppe mit 15 Plätzen, die aber nur noch bis Mitte 2020 genehmigt ist. Die neue Kindertagesstätte Paarstrolche ist ausgebucht.

Da die Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind, muss die Gemeinde auch hier reagieren. Geplant ist die Schaffung einer weiteren Kindertagesstätte mit zwei Kindergartengruppen und einer Krippengruppe in den Ortsteilen. In Frage kämen dabei Langenbruck, Winden, Hög und Agelsberg. Möglich wäre beispielsweise in Langenbruck das Gelände am Bolzplatz bei der Schule, sagte Franken. In Winden stünde ein Areal unterhalb des Sportplatzes beim geplanten Neubaugebiet zur Verfügung. In Agelsberg könnte auf dem Bolzpatz gebaut werden. Und in Hög könnte das Lehrerwohnhaus weggerissen und das bestehende Areal des Sonnenkindergartens erweitert werden.

Gegen den Standort in Hög sprach sich Albert Schmidmeir (JWU) aus: "Das ist schon jetzt ein Chaos, wenn alle am Morgen ihre Kinder bringen." Eine Standortentscheidung wurde in der Sitzung noch nicht getroffen. Diese steht wahrscheinlich im Januar oder Februar auf der Agenda. Josef Pfab (CSU) und Georg Link (FW) wollten eine Übersicht mit weiteren möglichen Standorten, hauptsächlich in Winden und Langenbruck. Bürgermeister Franken sicherte dies zu und wies darauf hin, dass für eine neue Kindertagesstätte ein Gelände von mindestens 2500 Quadratmeter Größe benötigt werde.

Elisabeth Kukral (CSU) wies in dem Zusammenhang auf die beengten Räumlichkeiten im Langenbrucker Schulhaus hin. Der Schulverband Langenbruck-Pörnbach befindet sich an der Grenze zur Dreizügigkeit. Bei weiter steigenden Geburtenzahlen muss künftig mit Dreizügigkeit und mehr Bedarf an Zusatzräumen, beispielsweise für die Mittagsbetreuung, gerechnet werden. Kukral bat, dies in die Planungen mit aufzunehmen. Der Grundsatzbeschluss für die Schaffung einer weiteren Kindertagesstätte in den Ortsteilen erfolgte einstimmig.