Reichertshofen
Neue Abwasser-Gebührenbescheide

Gemeinde Reichertshofen verschickt sie bis spätestens Mai an die Bürger - Zuschuss für ÖPNV

28.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:41 Uhr
Ramona Schittenhelm
Die Gemeinde will und kann sich eine attraktive Busverbindungen leisten. −Foto: Schittenhelm

Reichertshofen - Die Gebühren für das Abwasser für Winden und Hög-Ronnweg müssen turnusmäßig neu kalkuliert werden.

Durch den Neubau und die dann notwendige gemeinsame Abrechnung habe man den Abrechnungszyklus auf drei statt der üblichen vier Jahre gefasst, so Kämmererin Nicole Baumgartner in der Sitzung des Marktgemeinderates am Dienstagabend.

Beide Anlagen, deren Nutzungsrechte in den kommenden Jahren auslaufen, mussten zum Weiterbetrieb entsprechend saniert und Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden. Insgesamt wurden hier rund 1,6 Millionen Euro kalkuliert, die durch die Umlage über Gebühren erfolgt. Diese Reparaturen, zum Beispiel im Kanalnetz, sind jedoch auch in Verbindung mit der neuen Kläranlage notwendig.

Die Ausgaben für den laufenden Unterhalt wirken sich auf die Abwassergebühren aus. Für Hög-Ronnweg bedeutet das im Moment bei einer geschätzten Einleitungsmenge von 822000 Kubikmetern Gebühren von 4,90 Euro (bisher 3,16 Euro) aus. In Winden rechnet man aktuell mit der Einleitungsmenge von 423000 Kubikmeter, was durch die Reparaturmaßnahmen der Kanalleitung zu steigenden Gebühren von 2,41 Euro auf 2,86 Euro führen wird.

Bis spätestens Mai werde die Verwaltung der Marktgemeinde an die Eigentümer neue Gebührenbescheide verschicken. Diese werden auch die geänderten Vorauszahlungen enthalten, die sich auf Basis der neuen Gebührenkalkulation ergibt. Enthalten ist darin auch die Änderung bei der Abrechnung von Gartenwasserzählern. Aktuell wird man dies pauschal und nicht per bürokratisch aufwendiger Zählerregelung lösen. Das heißt, die ersten zwölf Kubikmeter der zurückgehaltenen Wassermenge werden ab 2022 immer gebührenpflichtig sein. Die Satzung wurde dahingehend geändert.

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Kindertageseinrichtung in Langenbruck wird die Straße saniert. Der Gemeinderat hat sich entschlossen, dies gleich bis zur Pfarrer-Höfler-Halle zu tun, was Mehrkosten in Höhe von etwa 20000 Euro nach sich zieht. Im übrigen wurden die ersten Gewerke für den Baukörper vergeben. Nach derzeitigem Stand könne man die geplanten Kosten (Gesamtkosten 4,5 Millionen/Gebäudekörper 3,63 Millionen Euro) unterschreiten.

299000 Euro werden die Granitsteine, die in Ostbayern abgebaut werden, für die Herrnstraße kosten. Im Übrigen hat sich der Gemeinderat entschlossen, von Normal- auf Ökostrom für die Kommune umzustellen. Bei der Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetages werde man sich daher in geänderter Weise beteiligen. Die etwa 8000 Euro an Mehrkosten pro Jahr nehme man in Kauf, um die Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben.

Zwischen Schule, Verein und Gemeinde gibt es bezüglich des Sportplatzes und der Mehrzweckhalle in Langenbruck eine Nutzungsvereinbarung. Diese wurde neu kalkuliert, die tatsächliche Nutzung durch Schule oder Verein angepasst. Hier ergibt sich im Vergleich zum Vorzeitraum eine Mehrung um 4150 Euro auf 48050 Euro an Nutzungsentschädigung für die beiden Einrichtungen.

Der Haushaltsplan des kirchlichen Kindergartens wurde durch den Gemeinderat genehmigt. Darüber hinaus werden die Kosten für die Berufspraktikantin 2021/2022 mit 80 Prozent übernommen, so der Gemeinderat, der so auf eine zielführende, langfristig angelegte Personalpolitik setzt. Für die Kinderkrippe Zwergenland hat man sich mit dem Betreiber Caritas auf eine Vertragsänderung geeinigt. Die sieht eine Deckelung des Gemeindezuschusses (zum Beispiel beim Personalkostendefizit) bis maximal 130000 Euro vor.

Für die Linie 18/N18 teilen sich vor allem die Gemeinden Reichertshofen und Baar-Ebenhausen die Kosten außerhalb der Stadtgrenzen von Ingolstadt. Der Landkreis Neuburg beteiligt sich für die Haltestelle in Brautlach, der Landkreis Pfaffenhofen sowie die Marktgemeinde Manching mit je 5000 Euro für die Haltestellen an der Immelmannkaserne sowie an der Abzweigung nach Oberstimm an den Kosten. Für Reichertshofen bedeutet das 95000 Euro an Defizitausgleich sowie 80000 Euro an Gemeindezuschuss für vergünstigte Schüler- oder Ausbildungskarten. Das, so Bürgermeister Michael Franken (JWU), wolle man sich jedoch leisten für eine attraktive Busverbindung. Gerade der Kartenzuschuss sei wichtig, um die ÖPNV für die bezuschussten Gruppen attraktiv zu gestalten.

DK


Ramona Schittenhelm