"Moschee in Istanbul lassen"

18.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:54 Uhr

Ingolstadt (khh) Gegen den Bau der Moschee in Ingolstadt haben am Rande der Feier zur Eröffnung des neuen Kulturzentrums am Sonntag ein knappes Dutzend Bürger protestiert. Zu Ausschreitungen kam es laut Polizei nicht. "Alles lief friedlich ab", so Karl Bauer von der Ingolstädter Einsatzzentrale.

Auf Transparenten drückten drei Mitglieder der Ingolstädter Republikaner ihren "stillen Protest" aus. Darauf stand: "Wir lassen die Kirche im Dorf und die Moschee in Istanbul". Stadtrat Ulrich Bannert legte Wert auf die Feststellung, dass es sich hierbei um "keine Demonstration" der Reps gehandelt habe. Auf Flugblättern, die verteilt wurden, sprechen sich die Ingolstädter Republikaner gegen den Bau weiterer Moscheen in Deutschland und für ein Minarettverbot aus: "Wir sagen Ja zur Glaubensfreiheit, aber Nein zur Machtdemonstration per Minarett", heißt es. Außerdem lehnt die Partei, die als rechtsextrem gilt, jede weitere Zuwanderung ab. Gegen die Errichtung der Moschee und gegen eine Islamisierung Deutschlands protestierte an der Manisa Straße auch die Christliche Mitte Ingolstadt. Vier Vertreter der Partei verteilten eine "Pressemitteilung". Darin wird kritisiert, dass im Gegensatz zu Köln und München der Bau der Moschee in Ingolstadt "nahezu keine Resonanz in der Öffentlichkeit" erzeugt habe. Diese Stille um das Großprojekt habe Islamkritiker dazu animiert, einen sechsminütigen Internet-Aufklärungsfilm über die Moschee in Ingolstadt sowie die "Frage der Gewalt im Islam" zu erstellen.