Pförring
Mit Helau und Alaaf in den Fasching

Auch Vertreter des Bonner Karnevalsvereins Tannebüscher Jecke beim Inthronisationsball in Pförring

06.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:33 Uhr
Inthronisationsball der Faschingsgesellschaft Cooldancers Pförring: Prinzessin Franziska I. und Prinz Martin I. bekamen viel Applaus für Prinzenwalzer und Showteil (oben). Beim zackigen Gardemarsch ließen die Cooldancers Beine und Röcke fliegen (unten). −Foto: Kügel

Pförring (DK) Mit dem Inthronisationsball der Faschingsgesellschaft Cooldancers hielt nicht nur der Fasching Einzug in Pförring, sondern auch ein Hauch Rheinischer Karneval. Denn unter den Gästen befand sich auch die Spitze des Bonner Karnevalsvereins Tannebüscher Jecke.

Am Freitagabend hat Bürgermeister Bernhard Sammiller den Rathausschlüssel an das neue Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Cooldancers übergeben und damit Prinzessin Franziska I. und Prinz Martin I. bis Aschermittwoch - heuer der 6. März - die Regentschaft über den Markt übertragen.

Ihre Lieblichkeit Prinzessin Franziska ist 19 Jahre alt und kommt aus mIrnsing. Mit Pförring verbindet sie ihre Arbeitsstelle bei der Firma Oblinger und ihre Tanzerfahrung bei den Coolgirls. Seine Tollität Prinz Martin stammt aus Münchsmünster und kann mit 25 Jahren schon zwölf Jahre Faschingserfahrung vorweisen. Vielleicht griff er deshalb noch vor seiner Prinzessin nach dem Schlüssel - als erster Prinz in 13 Jahren, wie Bürgermeister Sammiller augenzwinkernd konstatierte.

Passend zum Motto der Saison "Hand in Hand durch mein Traumland" riet Sammiller nicht nur dem neuen Prinzenpaar, sondern auch dem Publikum im Saal: "Öffnen Sie Herz und Augen für die schönen Seiten des Lebens und genießen Sie den Moment!" Zuvor hatte Sammiller das scheidende Prinzenpaar Katharina I. und Manuel I. verabschiedet. "Unter den 34 Auftritten, die wir in der kurzen aber knackigen Faschingssaison absolviert haben, war der Auftritt im Landtag der Höhepunkt", sagte Prinz Manuel, bevor er mit seiner Prinzessin ein letztes Mal den Prinzenwalzer tanzte.

"Ihr habt den Markt Pförring im Jubiläumsjahr exzellent vertreten", lobte Sammiller die beiden Tollitäten und überreichte ihnen Armbanduhren mit dem Marktwappen. Großes Lob zollte der Bürgermeister auch der Familie Betz, die 13 Jahre lang das Trainer- und Führungsteam bildete und in dieser Zeit die Cooldancers mit viel Engagement und Herzblut zu einer der besten Garden in der Region gemacht habe. Respekt und Hochachtung hätten schon deshalb die jungen Leute verdient, die in dieser Saison in die großen Fußstapfen von Katharina Betz und ihrer Familie getreten seien. "Vergelt's Gott für euren Mut und euer Engagement für die Cooldancers und für Pförring", rief Sammiller unter dem Beifall der Gäste.

Mit einer kleinen Ordensflut bedankten sich die Cooldancers bei allen, die sie in irgendeiner Form unterstützt haben, insbesondere bei ihren Familien, ohne die Vorbereitung und Auftritte nicht zu meistern wären, wie Hofmarschall Alexander Lichtblau schon bei der Begrüßung betont hatte.

Die weiteste Anreise zum Inthronisationsball hatten Helmut Schmitz und Inge Spohr, ihres Zeichens Präsident und Geschäftsführerin des Bonner Karnevalsvereins Tannebüscher Jecke, auf sich genommen. Beim Ordenstausch verriet Schmitz, dass in seinen Adern auch bayerisches Blut fließe. Seine Eltern hätten in Pförring geheiratet, er sei aber im Rheinland geboren - Gott sei Dank wie er scherzhaft bemerkte. Nachdem ihn seine Großnichte Yvonne Fornoff von den Cooldancers nach Pförring eingeladen hatte, damit er den bayerischen Fasching kennenlernt, revanchierte sich Schmitz mit einer Gegeneinladung an das neue Prinzenpaar zur Prunksitzung seines Vereins. "Am 20. Januar heißt es dann bei uns nicht nur Alaaf, sondern auch Helau", versprach der Bonner Jeck.

Den tänzerischen Teil eröffneten die Coolgirls-Minis als Marionetten, die Reißaus aus Alltag nehmen. Ihr Auftritt wurde von den vielen Fans im Saal ebenso umjubelt wie der schwungvolle Prinzenwalzer des neuen Prinzenpaars, der zackige Gardemarsch und das ebenso romantische wie anspruchsvolle Showprogramm, bei dem sich die Cooldancers vom Märchen "Alice im Wunderland" inspirieren ließen. Zum Zauber des Auftritts trug nicht zuletzt die Beleuchtung von Robert Rusch bei. Die Band Tazmanische Teufel spielte bis weit nach Mitternacht fleißig auf, so dass auch die Besucher reichlich Gelegenheit hatten, das Tanzbein zu schwingen.
 

Sebastian Kügel