Lenting (grs) "Sie geht altersbedingt alles etwas ruhiger an, nur das regelmäßige Rasenmähen mit dem Aufsitzmäher lässt sie sich nicht nehmen.
" Dies sagt Tochter Marita Scherer über Mutter Erna Scherer, die an diesem Samstag ihren 95. Geburtstag feiert, südlich der Gemeinde Lenting.
Beide wohnen nämlich in der vor über 80 Jahren erbauten und folglich als Blockhaus bezeichneten Einsiedelei an der Staatsstraße südlich der Wohnbebauung Lentings. Die Jubilarin ist, wie man sieht und hört, nicht nur körperlich fit auf dem Rasenmäher, sondern auch geistigmmmmm. Dazu gehört, wie sie ausdrücklich bemerkt, dass sie "in der Früh um sechs" den DONAUKURIER aus dem Briefkasten holt und im Lokalteil mit dem Lesen anfängt. So verfolgt sie auch die Politik kommunal und weiter oben, freut sich über bürgermeisterlichen Besuch zu ihren Geburtstagen, findet überdies die Kanzlerin gut, wenn auch nicht immer.
Sie selbst hat kein leichtes Leben hinter sich, wurde auf einem Bauernhof im Hunsrück geboren, musste dann gemäß der Umstände den Hof bis zum 50. Lebensjahr selbstständig bewirtschaften, dabei sämtliche Landmaschinen bedienen. Sie war 24 Jahre verheiratet, der Mann verstorben, arbeitete dann als Verkäuferin und Änderungsschneiderin im ersten Modehaus am Platz. Als Rentnerin war sie noch in der Altenpflege tätig, bis sie vor 28 Jahren zur Tochter in das Blockhaus bei Lenting umzog.
Hier wurde sie auch Mitglied der Ingolstädter Seniorengruppe Nord-Ost, Tanz eingeschlossen. Dies hat sich inzwischen verjährt. Nicht aber, den Rasenmäher anzulassen, zu schalten und zu lenken - im vorigen Sommer waren es bei Erna Scherer zwölf solcher Einsätze für die Pflege der großen Gartenanlage.
