Manching
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Manching erfüllt Vorgaben der Agentur für Flugsicherheit Konferenzzentrum stößt auf Ablehnung

11.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Der Zivilbereich des Flugplatzes Manching erfüllt die Vorgaben der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. Die Gemeinderäte Manching und Ernsgaden haben aber Pläne für ein eventuelles Konferenzzentrum abgelehnt. - Foto: Schalles

Manching (DK) Eineinhalb Jahre intensiver Arbeit haben sich gelohnt: Auch der Flugplatz Manching hat seit Beginn dieses Jahres die Zertifizierung der EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit). Bei den Plänen für ein Konferenzzentrum gibt es dagegen Widerstand.

"Wir erfüllen damit die europäischen Standards bezüglich der Sicherheit der Passagiere und der Abläufe", erklärt Peter Baustetter, Geschäftsführer der zivilen Ingolstadt-Manching Airport GmbH (IMA). Wie Baustetter betont, habe die IMA im Gegensatz zu vielen anderen Flugplätzen bei der Zertifizierung alles selber gemacht, wobei die benachbarte WTD 61 sehr kooperativ gewesen sei. Das Ergebnis ist natürlich auch dokumentiert: ein Handbuch mit über 160 Seiten.

Die European Aviation Safety Agency (EASA) wurde 2002 gegründet und hat ihren Sitz in Köln. Sie umfasst 32 Mitgliedsstaaten und soll die Sicherheit des Flugbetriebs an den Flughäfen gewährleisten. Ziel der EASA-Zertifizierung war es, einen einheitlichen Standard für die Gestaltung der Prozesse an Flughäfen, die Vorgaben für technische Anlagen sowie die betriebliche Organisation festzulegen und einheitliche Standards zu definieren. Beispiele wären die Abstände zwischen den Rollwegen und der Start- und Landebahn oder Markierungen, aber auch organisatorische Aufgaben wie die Betankung der Flugzeuge, der Einsatz der Feuerwehr oder das Schneeräumen.

In einer anderen Angelegenheit hatte die Gesellschaft zur zivilen Mitbenutzung des Flugplatzes Manching (IMA) bislang aber weniger Erfolg. Sowohl die Gemeinde Ernsgaden als auch der Markt Manching haben sich gegen den Bau eines Konferenzzentrums am Flugplatz ausgesprochen. Beide Kommunen befürchten mehr Verkehr - sowohl in der Luft als auch auf der Straße.

Der Grund für den Vorstoß der IMA ist ein Rückgang der Starts und Landungen. Baustetter spricht ganz allgemein von einer "sehr turbulenten Branche". Auf der Suche nach einem neuen Geschäftsfeld hatte er die Idee, ein Bürogebäude mit Konferenzräumen auf einer bereits gepachteten Schotterfläche zu bauen, die derzeit als Parkplatz genutzt wird. "Wir hätten Bedarf an Räumen für Besprechungen von 10, 15 Leuten", so Baustetter. Wie er betont, sei dies aber nicht konkret und pressiere nicht. Daher hat er auch keine detaillierten Pläne eingereicht.

Wie Baustetter erklärt, seien weitere Planungen jedoch von der Zustimmung der Grundstückseigentümer abhängig. Dies sind die Landkreise Eichstätt und Pfaffenhofen, die Ingolstädter IFG, die Gemeinde Ernsgaden und der Markt Manching, die eine Gebietskörperschaft bilden und seit 2006 eine Fläche von 10 500 Quadratmeter an die IMA vermietet.

Grundsätzlich hat die IMA die Möglichkeit, ein solches Gebäude im Außenbereich zu errichten, so die Untere Bauaufsicht am Landratsamt Pfaffenhofen. Nachdem sich die Gemeinde Ernsgaden schon gegen diese Absichten ausgesprochen hat, stimmte auch der Markt Manching nicht zu. "Gewerbliche Nutzungen, die nicht unmittelbar mit dem Flugbetrieb zusammenhängen, kollidieren in diesem Bereich mit gemeindlichen Nutzungen", so die Marktverwaltung in ihrer Vorlage. Außerdem sei die Infrastruktur für eine Nutzungsausweitung nicht ausreichend. Weder die Erschließungsstraße noch die Anbindung an die B 16 könnten weiteren Verkehr verkraften. Schon jetzt träten immer wieder gefährliche Situationen auf. Darüber hinaus würde ein Konferenzzentrum die Attraktivität des Flugplatzes steigern und der Geschäftsflugbetrieb zunehmen, befürchtet der Markt Manching.