Manching
"Im Mittelpunkt stand immer der Mensch"

30.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:03 Uhr

Ehrenbürgerbrief und Siegelring für Albert Huch: Manchings Altbürgermeister, hier mit Ehefrau Mathilde, Bürgermeister Herbert Nerb und dessen Gattin Kerstin nach der Verleihung, erhielt viele Glückwünsche zu seinem besonderen Ehrentag – genau acht Jahre nach seinem Abschied aus dem Rathaus. - Foto: Schmidtner

Manching (DK) Bewegender Augenblick für Albert Huch: Der Markt Manching hat seinem Altbürgermeister am Freitagabend die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der 70-Jährige betonte in seiner Dankesrede, stets das Wohl der Bürger im Auge gehabt zu haben. Zahlreiche Ehrengäste spendeten ihm stehend Applaus.

Vor genau acht Jahren hatten die Manchinger ihren langjährigen Bürgermeister mit Musik aus dem Amt begleitet. Jetzt erwiesen sie ihm, ebenfalls mit musikalischer Begleitung (Robert und Anton Aichner), die höchste Ehre, die die Kommune zu vergeben hat.

Nach einem einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates konnte Bürgermeister Herbert Nerb seinem Vorvorgänger im Sitzungssaal die Urkunde über die Ehrenbürgerschaft und einen Siegelring mit Gemeindewappen und der Inschrift "Für verdienstvolles Wirken" aushändigen. Huch, der damit nach Geistlichem Rat Helmut Bullinger der zweite lebende Manchinger Ehrenbürger ist, war sichtlich gerührt.

Die Ehrung ist vielleicht umso bemerkenswerter, als der inzwischen 70-jährige Altbürgermeister – auch dies ja bereits ein Ehrentitel – überhaupt kein Manchinger, sondern ein Zugereister, ja sogar ein "Preiß" ist: Den gebürtigen Niedersachsen hatte in den 60er Jahren die Liebe zu seiner Frau Mathilde (bei der Feierstunde von der Gemeinde mit einem Blumenstrauß bedacht) nach Oberstimm verschlagen. In seiner Wahlheimat ging der gelernte Maurer und spätere Maurermeister dann in vielen (Ehren-)Ämtern auf – kirchlichen, sozialen und politischen. Wichtigste Station war sicher das (hauptberufliche) Bürgermeisteramt von 1984 bis 2002.

An all dies und an manche markante Wegmarke und Jahreszahl aus Leben und Amtszeit Albert Huchs wurde während der Feierstunde von Bürgermeister Herbert Nerb und vom amtierenden Landrat Anton Westner erinnert. Der Landkreis sieht sich dem FW-Politiker quasi genau so zu Dank verpflichtet wie die Gemeinde, denn Huch ist seit 1990 Kreisrat, war in der vorigen Legislaturperiode sogar einer der Stellvertreter des Landrates.

Herbert Nerb betonte in seiner Laudatio, dass im Mittelpunkt von Huchs Wirken als Bürgermeister "immer der Mensch" gestanden habe. Sein ausgleichendes Wesen und seine Fähigkeit, auf die Bürger und ihre Anliegen einzugehen, habe die Gemeinde ebenso voran gebracht wie seine zupackende Art bei der Planung und Realisierung von Projekten. In Huchs 18-jährige Amtszeit war der Bau der Schulen in Oberstimm und im Donaufeld, mehrerer Feuerwehrhäuser und der Mehrzweckhalle am Lindenkreuz gefallen, nicht zuletzt aber auch die Vorbereitung für den Bau des Keltenmuseums. Anton Westner sprach von seinem Politikerkollegen als einem "allseits anerkannten, beliebten und geachteten" Menschen; er sei bis heute ein "würdiger Repräsentant des Landkreises".

Der neue Ehrenbürger war merklich beeindruckt von der großen Würdigung und den lobenden Worten. Er sagte aufrichtigen Dank für die Auszeichnung und für die Aufmerksamkeit so vieler Gäste, aber auch für die Unterstützung aller Wegbegleiter. Den jetzigen und künftigen Verantwortlichen der Gemeinde wünschte er "stets eine glückliche Hand und Gottes Segen".