Ingolstadt
Literarischer Abend in Weiß-Blau

Turmschreiber kommen zum 24. Mal mit Geschichten, Gedanken und Gedichten

22.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:44 Uhr
Organisatorin Brigitte Fuchs mit den Turmschreibern Georg Eggers, Thomas Grasberger und Helmut Eckl (von rechts). Martin Ott (links) und sein hervorragendes Orchester werden die Turmschreiberlesung mit bayerischer und sinfonischer Blasmusik begleiten. −Foto: Hammer/Archiv

Ingolstadt (DK) Freunde der bayerischen Literatur und Lebensart freuen sich schon seit Langem darauf: Am Samstag,

Fast hätten die Autorengruppe der Turmschreiber und die Organisatoren der Ingolstädter Turmschreiberlesung gemeinsam ein Doppeljubiläum feiern können. Die Schriftstellervereinigung, deren Mitglieder sich insbesondere der bayerischen Kultur verbunden fühlen, begeht heuer ihr 60-jähriges Bestehen. Und die Veranstalter der alljährlichen Dichterlesung laden am 25. Januar zum 24. Mal in den Festsaal des Stadttheaters ein. Das 25-jährige Jubiläum folgt dann im nächsten Jahr. Heuer zu Gast sind die Turmschreiber Helmut Eckl, Thomas Grasberger und die Eichstätterin Melanie Arzenheimer.

Längst ist die alljährliche Turmschreiberlesung zur Tradition und zu einer festen Institution im Ingolstädter Kulturleben geworden. Und genauso wie die Veranstaltung ihren Termin jedes Jahr aufs Neue während des Faschings hat, genau so fest ist sie mit einem Namen in Ingolstadt verknüpft. Brigitte Fuchs, Stadträtin und ehemalige Bürgermeisterin ist praktisch die Mutter der Turmschreiberlesung in Ingolstadt. Und aus der fast 25-jährigen Geschichte dieser Veranstaltungsreihe kann sie viel erzählen. Dazu muss sie sogar noch ein paar Jahre weiter zurückblicken. Denn vor etwa 30 Jahren ist aus einem Gespräch mit Alfons Schweiggert - selbst Turmschreiber und Verwandter der Familie Fuchs - die Idee entstanden, eine Faschingslesung der Turmschreiber in München zu besuchen. Zuerst mit einer Fahrgemeinschaft aus mehreren Autos und später, weil es so "schön und lustig war", wie sich Brigitte Fuchs erinnert, und es immer mehr Leute wurden, mit dem Bus. Per Mund-zu-Mund-Propaganda sprach sich das Ganze immer mehr und immer weiter herum. Bis der Gedanke geboren wurde: Nicht die Ingolstädter fahren zu den Turmschreibern nach München, sondern man holt die Münchner Turmschreiber nach Ingolstadt.

Gesagt, getan. Die Ingolstädter Turmschreiberlesung war geboren. Für die erste Veranstaltung hatte man sich den Pfarrstadel in Etting mit 200 Plätzen ausgesucht. "Doch der Schuss ist erst einmal sauber nach hintenlosg'angen", weiß Brigitte Fuchs noch heute gut. Es wurden nämlich nur zwei Karten verkauft. Dann habe es aber doch ein gutes Ende gegeben, weil ein Manchinger Unternehmer die kompletten Karten gekauft und zum Verschenken zur Verfügung gestellt habe. Die erste Turmschreiberlesung sei aber auf jeden Fall so gut angekommen, dass die nächsten beiden ausverkauft waren. Der Erlös kam übrigens über den Pfarrer der Mission zugute. Aus irgendeinem Grund stand beim nächsten Mal dann der Pfarrstadel nicht zur Verfügung und man wich auf die Reitschule mit 350 Plätzen aus. Und schon bald wurde es auch hier zu klein, die Arbeit dagegen allmählich zu viel. Da zog man erneut um, diesmal gleich um einige Nummern größer, in den Festsaal des Stadttheaters. Und für die Organisation holte sich Brigitte Fuchs die Unterstützung ihrer Partei, weist dabei aber mit Nachdruck darauf hin, dass die Turmschreiberlesung nie eine CSU-Veranstaltung war und auch bis heute nicht ist.

Inzwischen sind es gute 1000 Besucher, die zur Turmschreiberlesung in den Festsaal des Stadttheaters kommen. Und auch heuer gibt es nur noch Restkarten, die zum Preis von 10 und 12 Euro im CSU-Büro am Unteren Graben 77 zu den üblichen Geschäftszeiten erworben werden können.

Los geht es am Freitag, 25. Januar, ab 19 Uhr mit Blasmusik der Kapelle von Martin Ott und einem Sektempfang. Brigitte Fuchs empfiehlt daher, am besten schon um 18.30 Uhr da zu sein. Und sie - selbst eine leidenschaftliche Vertreterin bayerischer Kultur und Lebensart - wünscht sich vor allem, "dass möglichst viele in Tracht kommen".

Stephan Boos