Ingolstadt
Ein Kommentar von Thorsten Stark zum Ergebnis der Ingolstädter CSU

15.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:28 Uhr

Dass die CSU-Mitglieder bei einem Verlust von 13,6 Prozentpunkten gestern noch strahlen konnten, liegt an den vergleichsweise geringen Konsequenzen durch das Wahlergebnis: Der Ingolstädter Direktkandidat zieht souverän in den Landtag ein, die Partei bleibt an der Macht und bekommt wohl einen genehmen Regierungspartner - und in Ingolstadt fühlt sich (mit Fingerzeig nach Berlin und München) zudem niemand so recht verantwortlich für das Wahldebakel, das es nun mal trotzdem ist.

Im Hinblick auf die Kommunalwahlen in eineinhalb Jahren sollte die CSU dennoch einiges registrieren: Die Grünen sind in Bayern eine ernstzunehmende Kraft geworden, die auch für potenzielle CSU-Wähler kein Schreckgespenst mehr darstellt. Der Absturz der SPD zeigt, dass auch eine Volkspartei schleichend zugrunde gehen kann. Und mit der AfD ist ein neuer politischer Konkurrent erwachsen, der nur auf Fehler der etablierten Parteien wartet und diese geschickt ausnutzt - bei der Landtagswahl war sie in Ingolstadt erneut in zwei Stimmbezirken sogar stärkste Kraft. Ein Selbstläufer wird die Wahl 2020 also nicht.

Thorsten Stark