Ingolstadt
Eisenholzbäume, Reitgras und Tulpen

Die große Pflanzaktion auf dem Landesgartenschau-Gelände hat begonnen

11.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:41 Uhr
Die zehn "Staudenkristalle" im Bereich der Stadtterrasse auf dem Landesgartenschaugelände, das sich zwischen Westpark und GVZ ausbreitet. −Foto: Schalles

Ingolstadt (DK) Fast 15000 Pflanzen werden derzeit im zentralen Bereich des Landesgartenschaugeländes gesetzt. Den Besuchern soll sich im Jahr 2020 ein farbenprächtiges Bild bieten.

Das Landschaftsarchitekturbüro Därr aus Halle an der Saale ist jetzt im Großeinsatz. Nachdem bereits in der Vorwoche 51 Eisenholzbäume gepflanzt wurden, sind jetzt annähernd 15000 Pflanzen an der Reihe. Die mit der Gestaltung der Dauerparkanlage auf dem neuen Ingolstädter Landesgartenschaugelände beauftragten Fachleute setzen sie in die zehn "Staudenkristalle" im Bereich der Stadtterrasse.

Die kristallinen Strukturen, die auch dem geometrischen Landschaftssee oder den spitz in Wassergärten zulaufenden Wasserspielplatz ihre markante Gestalt verleihen, verkörpern das Spannungsfeld, das die ringsherum wirkenden Kräfte wie expandierende Industrie, Handel, Verkehr und traditionelle Landwirtschaft auf der Fläche erzeugen. "Am stärksten entladen sich die Energien im Zentrum des Parks, im Bereich der Stadtterrasse", so die Stadt. Auf dieser Verbindungsachse von West nach Ost sollen die zehn ausdrucksvollen, eine insgesamt 2700 Quadratmeter große Fläche umfassenden Pflanzkristalle, gefüllt mit den warmen, teils feurig leuchtenden Tönen der Stauden, Gräser und Sträucher, in zwei Jahren "wie Blitze in die umliegenden Felder und Wiesen" ausstrahlen.

Damit das Gelände im April 2020 in voller Blüte steht, wird bereits jetzt mit der Bepflanzung der Kristalle begonnen. Der Plan umfasst folgende Pflanzen: 51 Eisenholzbäume, rund 13000 Stauden, darunter Schafgarbe, Kerzen-Knöterich, Wolfsmilch, 2000 Gräser wie Reitgras, Rutenhirse und Chinaschilf und im nächsten Jahr fast 45000 Zwiebelpflanzen, darunter 38000 Tulpen, 3000 Mal Zierlauch, 1300 Prärielilien und 2000 Steppenkerzen. Die ursprünglich im nördlichen Iran und Kaukasus beheimateten Eisenholzbäume zählen zu den sogenannten Klimabäumen. Das sind Bäume, die sich in Anbetracht des Klimawandels und weiterer Herausforderungen für gängige Stadtbäume wegen ihrer Robustheit gegen alte und neue Schaderreger, ihrer Bodenmilieuresistenz, ihrer Trocken- beziehungsweise Hitzebeständigkeit sowie ihrer Stadt- und Industriefestigkeit besonders anbieten. Mit ihrer kupferroten Herbstfärbung erzeugen die Eisenholzbäume auf dem LGS-Gelände einen gelungenen Kontrast zu den Platanen, die die Stadtterrasse im Oktober 2020 mit einem gelb-goldenen Laubdach überspannen werden. Die Stauden und Gräserpflanzungen ziehen sich zukünftig farbenfroh und artenreich durch alle Kristalle. Vom Frühling bis zum Herbst verlaufen die Farbnuancen von samtigen Rot- über Orange- bis hin zu zarten und kräftigen Gelbtönen. Dank ihrer vielfältigen Struktur sind die Pflanzungen auch im Winter noch ansprechend anzusehen.