Ingolstadt
Kunst- und Kulturbastei sammelt zwei Sprinter voll mit Sachspenden für Lesbos

13.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:06 Uhr
Im Innenhof der Harderbastei übergibt Helga Klöckner (von rechts) Spenden wie einen Schlafsack an Julia Strohmeier, Beate Diao, Katharina Hierl und Miguel Ott für Flüchtlinge auf Lesbos. Diese werden am Sonntagabend nach Regensburg zum Verein Space-Eye gefahren. −Foto: Stephan

Ingolstadt - Mit zwei vollgepackten Sprintern will Beate Diao samt Helfern am Sonntagabend nach Regensburg fahren und Spenden für die obdachlosen Flüchtlinge auf Lesbos übergeben. Noch bis Sonntag, 18 Uhr, werden im Innenhof der Harderbastei vor allem Schlafsäcke und Hygieneartikel für die Moria-Hilfe des Vereins Space-Eye entgegengenommen.

Dutzende Flaschen Shampoo und Desinfektionsmittel, zahllose Packungen Zahnbürsten und Fechttücher sowie ganze Tüten voll mit Windeln stehen auf einem Biertisch und warten darauf, verpackt zu werden. Die Künstlerin Beate Diao und ihre drei Helfer Julia Strohmeier, Katharina Hierl und Miguel Ott von der Ingolstädter Kunst- und Kulturbastei kommen am Sonntagvormittag kaum hinterher, die Kartons zu verkleben: Fast im Sekundentakt übergeben Menschen aller Altersklassen ihre Sachspenden, um den rund 13000 Flüchtlingen aus dem abgebrannten Lager auf der griechischen Insel Lesbos zu helfen. "Es ist toll zu sehen, wie die Menschen reagieren", sagt Diao in einer Pause. Sie ist überzeugt, dass ein Großteil der Bevölkerung es nicht gut heißt, "was da mitten in Europa passiert" und dass sich staatlich organisierte Hilfe so lange verzögert. Auch wenn die, die in den sozialen Medien über eine mögliche Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland schimpfen, vielleicht lauter sind.

Manche kommen mit ein paar Dingen im Fahrradkorb, andere mit mehreren Kisten im Auto. Helga Klöckner aus Geisenfeld zum Beispiel, die über Facebook von der Aktion erfahren hat. "Ich finde es generell wichtig, da zu helfen, wo Hilfe am nötigsten ist", sagt die 52-Jährige. Sie spricht von einem "Armutszeugnis, wie mit den Flüchtlingen umgegangen wird".

DK

Tanja Stephan