Manching
Kritik für Radwege, Lob fürs Kleeblatt

Gut besuchte Bürgerversammlung: Bürgermeister Herbert Nerb präsentiert auch die Zahlen

19.10.2021 | Stand 22.10.2021, 3:34 Uhr
Nur in der Mehrzweckhalle war es möglich, in Manching trotz der Abstandsregelung eine Bürgerversammlung abzuhalten. Rechts: Bürgermeister Herbert Nerb. −Foto: Schmidtner

Manching - Nach fast zwei Jahren ohne Bürgerversammlung wurde in Manching wieder eine abgehalten - zusammengefasst für alle Ortsteile.

Bürgermeister Herbert Nerb informierte in der Mehrzweckhalle im Lindenkreuz die Bürger über die finanzielle und wirtschaftliche Lage sowie über geplante und laufende Baumaßnahmen in der Marktgemeinde.

Es war nicht verwunderlich, dass der Fragenkatalog von besorgten Bürgerinnen und Bürgern nach dieser fast schon informationslosen Zeit lang war. Neben der oft katastrophalen Parksituation im Wechsel- und Straßfeld, in der Mitter- und Messerschmittstraße, wo oft im Halteverbot, auf Gehwegen und im Einmündungsbereich geparkt wird, war die in Manching nicht optimal zu befahrenden Radwege ein besonderes Anliegen in der gut besuchten Versammlung.

Ein Dauerbrenner sind das Baugebiet Niederstimm West und der Ausbau der Bundesstraße 16 zwischen Nieder-stimm und der Einmündung zur Autobahn A9. So wollte ein Niederstimmer Bürger wissen, warum die Wiese am besagten Baugebiet auf Biegen und Brechen gemäht und gerodet wurde, obwohl die Bautätigkeit noch nicht begonnen hat, und somit die dort beheimatete Tier- und Pflanzenwelt regelrecht geschreddert wurden. Gegen einen massiven Ausbau der B16 auf 31 Meter Breite waren alle Diskussionsteilnehmer. Zustimmung auf breiter Front fand dagegen die geplante Anbindung der Autobahn an ein weiteres Kleeblatt.

"Wie ist der Informationsstand über die geplante Umgehung von Unsernherrn? ", wollte eine Teilnehmerin wissen. Der Glasfaser-Ausbau in Manching, die Problematik der Brücke bei Oberstimm (im Fall eines Hochwassers) oder auch die hässlichen, überdimensionalen Gartenmauern, hinter der sich die Häuslebauer verstecken, kamen in der Fragestunde auch vor.

Ehe der stellvertretende Bürgermeister und Versammlungsleiter Hans Froschmeier das Wort den Besuchern erteilte, ging Bürgermeister Nerb auf das trockene Zahlenmaterial der Marktgemeinde und auf die Gemeindeentwicklung ein. Laut Statistik beläuft sich die Einwohneranzahl - Stand Oktober 2021 - im Markt Manching auf 14061 Bürger. 104 Geburten stehen 88 Sterbefälle gegenüber.

Der Gesamthaushalt wurde mit über 37,7 Millionen Euro bereits im März verabschiedet. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt für die laufenden Ausgaben 28,7 Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt schlägt mit 9,1 Millionen Euro zu Buche. Bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt stehen, um nur die wichtigsten Posten zu nennen: Grund- und Gewerbesteuer von 4 Millionen Euro, Einkommensteuer 8,8 Millionen Euro, Benutzungsgebühren 3,6 Millionen Euro. Größte Ausgaben sind 8,2 Millionen Euro für Personalausgaben und 6,6 Millionen Euro für die Kreisumlage gegenüber.

Als Einnahmen für den Vermögenshaushalt sind eine Kreditaufnahme von 4,42 Millionen Euro für den Bau von neuen Gewerbegebieten (Max Immelmann-Kaserne) und Investitionszuweisungen über 1,3 Millionen Euro zu verbuchen. Größte Ausgaben im Vermögenshaushalt: 2,1 Millionen Euro für Hochbaumaßnahmen, für die Sanierung der Grundschule im Lindenkreuz, den Neubau der Kindertagesstätte im Donaufeld und die Wlan-Erweiterung an allen Schulen eingeplant.

Ein besonderes Anliegen ist dem Rathauschef die Reinhaltung der Straßen und Gehwege - auch, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Nerb wies in diesen Zusammenhang darauf hin, dass Hundehalter die dafür vorgesehenen Tütenspender und Mülleimer für die Hinterlassenschaften ihrer Hunde benützen sollen. Sie sind im gesamten Gemeindebereich punktuell aufgestellt.

Weitere Punkte der Versammlung: Die Erweiterung der Seniorenanlage (Kosten 17 Millionen Euro), die Vollendung des Hochwasserschutzes in Manching, die vierblättrige Anbindung der Autobahn, der geplante Ausbau der B16 - all das legte Bürgermeister Nerb in der fast dreistündigen Bürgerversammlung ausführlich dar.

smd