Mailing
Kommunikationsbedarf

Kritische Fragen, Diskussionen und Gesprächsangebote bei der Bürgerversammlung in Mailing

14.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:05 Uhr
Sabine Kaczynski
Im Mailinger Sportheim erzählte Oberbürgermeister Christian Lösel, was gerade in der Stadt los ist. −Foto: Kaczynski

Mailing (DK) Volles Haus bei der Bürgerversammlung in Mailing: Brisante Themen, Diskussionen, Befürchtungen, aber auch Anregungen und sogar eine überraschende Zusage kamen am vergangenen Donnerstag im Sportheim Mailing auf den Tisch.

Rund 150 interessierte Anwohner waren zur Bürgerversammlung ins Sportheim Mailing gekommen, darunter auch einige Politprominenz. Neubauprojekte standen genauso auf der Tagesordnung wie Verkehrsthemen oder Sanierungsmaßnahmen. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Christian Lösel und einem kurzen Blick auf einige abgeschlossene und anstehende Maßnahmen im Stadtteil Mailing/Feldkirchen ging es an die Tagesordnung und die Themen, die den Mailingern auf den Nägeln brannten.

Konnte Maro Karmann beim ersten Tagesordnungspunkt, dem Neubau des Kindergartens, zunächst noch positive Zahlen nennen - bis zum Jahr 2021 gibt es genügend Kindergartenplätze für alle Mailinger Kinder - ließ deutliche Kritik nicht lange auf sich warten. Die Anwohner beklagten bei diesem Neubauprojekt fehlende Informationen, die versprochene "Kommunikation auf Augenhöhe" habe nicht stattgefunden. Vor allem die unklare Situation bezüglich der geplanten Parkplätze stieß bei einem direkten Nachbarn auf Kritik. Er habe mehrmals vergeblich versucht, die Problematik darzustellen und fühle sich als "Opfer der Arroganz von Macht". OB Lösel, der nach eigener Aussage von dieser Thematik zum ersten Mal hörte, versprach, sich des Problems anzunehmen.

Auch beim zweiten Tagesordnungspunkt gab es Diskussionsbedarf. Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle stellte den Aufstellungsbeschluss und die Planungen für das Neubaugebiet "Am Mailinger Bach" vor. Die Bürger befürchteten vor allem einen zu geringen Lärmschutz. Preßlein-Lehle betonte, dass es sich um einen ersten Entwurf handle, noch Gutachten ausstünden und sie zu weiteren Gesprächen bereit sei. Auch die Bedenken des örtlichen Tennisvereins, die Anlage könne nach Lärm-Beschwerden der neuen Anwohner geschlossen werden, konnte die Stadtbaurätin ausräumen. Eine überraschende Zusage gab es dann in Zusammenhang mit der neuen Ampelanlage in Feldkirchen. Nachdem für einen Zebrastreifen kein geeigneter Standort gefunden werden konnte, entschied man sich für eine Ampelanlage zwischen den beiden Bushaltestellen. Die Information des Bezirksausschusses, die Ampel komme wegen zu geringer Nutzung doch nicht zum Einsatz, erklärte Preßlein-Lehle für falsch: "Herr Lösel und ich haben beschlossen, dass die Ampel kommt", meinte die Stadtbaurätin und versicherte, dass sie und der OB das letzte Wort bei dieser Entscheidung hätten.

In der offenen Fragerunde gab es weitere gute Nachrichten: Der TSV Mailing wird - wie Baureferent Alexander Ring bestätigen konnte - das versprochene Gerätehaus bekommen, allein der genaue Standort steht noch nicht fest. Hier bot OB Lösel dem Vorstand des Vereins eine Beteiligung an den Planungen an. Zur Sprache kam auch die Angst der Mailinger, dass sich bei der Gunvor-Raffinerie, die in unmittelbarerer Nähe des Stadtteils liegt, ein ähnliches Szenario abspielen könnte wie zuletzt beim Brand in der Bayernoil-Anlage. Lösel versprach, nach Vorliegen des Analyseberichts gemeinsam mit Fachleuten, Ämtern und Vertretern der Unternehmen die Sicherheitslage zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten. Nachdem auch kleinere Probleme wie die zu nachlässige Beachtung der Pflicht, Bautafeln aufzustellen oder die Zurückweisung von Privatmüll, der mit gewerblichen Lastern zur MVA transportiert wurde, abgearbeitet waren, ging die Bürgerversammlung nach rund zwei Stunden zu Ende.

Sabine Kaczynski