Reichertshofen
Sauber eing'schenkt

Fastenpredigt der Klosterschwestern auf JWU-Starkbierfest nimmt große und regionale Politik aufs Korn

10.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:46 Uhr
  −Foto: Vogl

Reichertshofen - Seit 2006 ist das JWU-Starkbierfest eine feste Institution in Reichertshofen.

 

Auch in der Auflage von 2020 sind die vier Veranstaltungen, wie zuletzt bei der Premiere im Reichertshofener Schützenheim, wieder ein voller Erfolg: Alle Termine sind ausverkauft.

Traditionell sangen die Anwesenden zur Eröffnung die Bayernhymne. Das Erfolgsrezept beim dreieinhalbstündigen Starkbierfest ist über die Jahre gleich geblieben: eine Fastenpredigt mit Biss, lustige Sketche von einer spielfreudigen Truppe - nur auf die musikalische Unterstützung der Starkbierzuzler musste heuer aus personellen Gründen verzichtet werden.

Den ersten großen Block des Abends bildete wie immer die Fastenpredigt der beiden Klosterschwestern Ramazotti (Rosi Held) und Mon Cheri (Marita Strasser). Und die beiden Damen waren in Topform. So gaben sie Dating- und Fitness-Tipps und blickten auf weltpolitische Ereignisse zurück. Über Fridays for Future (die Schwestern begrüßten zu "Fridays for Starkbier"), das Lied mit der Umweltsau, und dem Wahldebakel in Thüringen war alles dabei.

Die Damen widmeten sich aber auch König Fußball: "Männliche Heulsusen, bunte Schuhe, aufwendige Frisuren, hautenge Bekleidung - wenn das so weitergeht, entscheidet bei der WM 2022 Heidi Klum, wer ins Finale kommt. "

 

Natürlich kam auch der amerikanische Präsident Donald Trump vor ("der braucht keine Laktose, um intolerant zu sein") oder die Leistung des bayrischen Staatsregierung ("nicht das Erreichte zählt - das Erzählte reicht"). Die Beiden nahmen auch die neue Bonpflicht aufs Korn: Eine Schwester verriet, dass eine Bekannte in einer Reichertshofener Bäckerei neulich keinen Bon bekommen hatte. Woraufhin die andere Schwester schlagfertig konterte: "Dann war's wahrscheinlich ein Schwarzbrot. "

Natürlich streifen sie auch kurz die Kommunalwahl: die spannende OB-Wahl in Ingolstadt, die sieben Bürgermeisterkandidaten in Wolnzach und die Neuwahlen im Pfaffenhofener Landratsamt. Auch die Bürgermeisterkandidaten in Reichertshofen bekamen den ein oder anderen kleinen Seitenhieb ab. Sehr zur Freude der Gäste mussten auch einige Anwesende daran glauben und wurden in die Predigt einbezogen. Am Ende blieb den Schwestern nur ein Resümee: "Wenn wir jemanden nicht genug beleidigt haben, tut uns das Leid - wir werden es nächstes Jahr gerne nachholen! " Am Ende bekamen die beiden Schwestern reichlich Applaus vom Publikum.

Traditionell folgte der unpolitische Teil mit zwei längeren Theaterblöcken, den die Theatergruppe der JWU (Evelyn und Michael Franken, Markus Uhlmann, Corinna Holczer, Tamara und Frank Falkenburger, Martin Kirmaier, Juliane Rieger und Günter Held) gestaltete. Die Akteure hatten wieder originelle Sketche einstudiert und sorgten beim Publikum für viel Erheiterung.

Viel zu lachen hatten die Gäste beispielsweise beim Sketch "Der Einbrecher" oder als "Hannes und der Bürgermeister" auf eine heiße Samba-Nacht zurückblicken konnten. Auch heuer war Günter Held in seiner Paraderolle als Gonzo mit einer Solonummer dabei. Das JWU-Starkbierfest wird am 13. März in Langenbruck und am 14. März in Hög wiederholt. Alle weiteren Veranstaltungen sind ausverkauft.

vov