Eichstätt
Knapper Sieg für Anetsberger

29.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:24 Uhr
Blick auf den Bildschirm mit Sicherheitsabstand: Alexander Anetsberger (CSU, links) und Alfons Frey (FW, rechts) warten auf das Ergebnis der Landrats-Stichwahl. −Foto: Meßner

Eichstätt - Der neue Eichstätter Landrat heißt Alexander Anetsberger (51).

Der CSU-Kandidat hat sich bei der Stichwahl gestern in einem denkwürdigen Kopf-an-Kopf-Rennen gegen seinen Kontrahenten von den Freien Wählern, Alfons Frey (52), durchgesetzt. Auf Anetsberger entfielen letztlich 51,97 Prozent der Stimmen, für Frey votierten 48,03 Prozent.

"Ich bin überglücklich", sagte ein sichtlich erleichterter Anetsberger um kurz vor 20 Uhr, als klar war, dass den 51-Jährigen der Sieg nicht mehr zu nehmen ist. Lange Zeit war völlig offen, wer von den beiden das Rennen machen würde. Erst als fast alle Gemeinden ausgezählt waren, konnte sich Anetsberger ein klein wenig absetzen.

Er tritt damit die Nachfolge von Landrat Anton Knapp (CSU) an und setzt die lange Reihe von CSU-Landräten im Kreis Eichstätt fort. Der Beilngrieser Bürgermeister hatte bereits die Wahl vor zwei Wochen klar für sich entschieden, verpasste aber mit rund 47,2 Prozent die absolute Mehrheit. Dieser Schritt über die 50-Prozent-Marke war nun alles andere als Formsache. Bis zuletzt musste Anetsberger bangen, ehe sein Sieg feststand. Am Anfang sah es sogar so aus, als ob Frey das Rennen machen könnte. Nach Auszählung der Hälfte der Stimmen lag er noch knapp vorne. Am Ende reichte es nicht ganz. Die beiden Kontrahenten trennten schließlich gerade einmal etwas mehr als 2700 Stimmen.

Sowohl Anetsberger als auch Frey hatten aufgrund der Corona-Pandemie keine Möglichkeit, einen offensiven Wahlkampf zu betreiben. Abgesehen von Plakaten versuchten die beiden Bewerber um den Landratsposten online - unter anderem mit persönlichen Videos - auf sich aufmerksam zu machen. Trotz der Niederlage zeigte sich FW-Kandidat Frey zufrieden. "Wenn man bedenkt, dass ich bis vor wenigen Monaten politisch noch ein Nobody war und jetzt in die Stichwahl gekommen bin - die erste im Landkreis Eichstätt -, finde ich das schon erstaunlich. " Nach dem deutlichen Rückstand im ersten Wahlgang hätte der 52-Jährige nicht erwartet, dass die Stichwahl so eng werden würde, fügte er hinzu. Trotz des respektablen Ergebnisses sei er natürlich schon ein wenig enttäuscht, dass es am Ende nicht ganz gereicht hat.

Anetsberger sprach von "einem guten Ende einer anstrengenden Zeit". Jetzt wolle er sich erst einmal sortieren, um mit "Schwung und Elan" an seine neue Aufgabe zu gehen.

Dass die Abstimmung ausschließlich per Briefwahl erfolgte, wirkte sich kaum auf die Wahlbeteiligung aus. Vor zwei Wochen lag die Quote bei 66,8 Prozent, dieses Mal stimmten 67,12 Prozent der Bürger ab, also nur unwesentlich mehr.

DK

(Weiterer Bericht folgt)

Markus Meßner