Karlskron
"Keine Panik, aber wachsam sein"

Bisher keine großen Corona-Auswirkungen auf die Gewerbebetriebe in Karlskron

22.11.2020 | Stand 26.11.2020, 3:33 Uhr

Karlskron - Die SPD will's wissen: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Haushalte 2020 und 2021?

In der jüngsten Karlskroner Gemeinderatssitzung beantworteten Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) und Kämmerer Alexander Kahn die Fragen der Fraktion. Das Fazit des Rathauschefs: "Kein Grund für eine Panik, aber wachsam sein. " Auf die Karlskroner Gewerbebetriebe habe die Pandemie bislang noch keine großen Auswirkungen, so das Ergebnis der Gespräche, die Kumpf geführt hat. Aber auf die Gewerbesteuer, die die Gemeinde einnimmt, wird sich das erst in zwei Jahren auswirken.

Hier die wichtigsten Eckdaten: Der Verwaltungshaushalt wird heuer mit knapp 10,2 statt geplant 9,8 Millionen Euro abschließen. Karlskron bekommt fast 400000 Euro mehr Steuern und allgemeine Einnahmen. Der Verwaltungs- und Betriebsaufwand fällt mit zwei Millionen Euro um ein Zehntel geringer aus, während die Zuführung an den Vermögenshaushalt um über eine halbe Million auf fast 800000 Euro gestiegen ist.

Der Vermögenshaushalt fällt im Vergleich zum Ansatz von rund 8,15 Millionen Euro um 600000 Euro geringer aus. Die ursprünglich veranschlagte Entnahme von einer Million Euro aus der Rücklage ist nicht erforderlich. Die Einnahmen aus Beiträgen sind um rund 400000 Euro geringer, diese verschieben sich jedoch nur auf das kommende Jahr. Nur 50000 Euro wird die Gemeinde heuer für den Erwerb von Vermögen ausgeben und damit fast eine halbe Million weniger als veranschlagt. Auf das nächste Jahr verschoben werden auch etliche Tiefbauprojekte, so dass heuer dafür nur noch 2,1 statt 3,2 Millionen Euro investiert werden. Die Rücklage wird laut Kämmerer bis Jahresende auf 3,1 Millionen Euro steigen.

Gut eine halbe Million Euro weniger nimmt Karlskron heuer aus der Gewerbesteuer ein, der Anteil an der Einkommensteuer sinkt um über 200000 Euro. Neben vielen kleinen Posten schlägt die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent mit einem haushaltstechnischen Minus von 50000 Euro zu Buche. Fazit des Kämmerers: Corona "kostet" Karlskron heuer rund 270000 Euro. Von der Kompensation der Gewerbesteuerausfälle durch Bund und Länder wird die Gemeinde nicht profitieren - die Gewerbesteuereinnahmen sind zu hoch.

Auch beim Haushalt 2021 wird sich einiges ändern, wenngleich es sich vorerst nur um eine überschlägige Schätzung der Kämmerei handelt. Der Verwaltungshaushalt sinkt im Vergleich zum Finanzplan um eine halbe auf 9,6 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt von 12,3 auf 10 Millionen. Die Kämmerei geht derzeit von Änderungen bei zahlreichen Haushaltsposten aus.

peh