Ingolstadt
Junge Leute wünschen sich mehr Treffpunkte

Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung mit mehr als tausend Teilnehmern

15.03.2022 | Stand 23.09.2023, 2:22 Uhr

Der Klenzepark ist ein sehr beliebter Treffpunkt für junge Leute. Die meisten genießen dort friedlich ihre Freizeit, wie diese Gruppe beim Kartenspielen. Das Foto entstand im Juli 2021 zum Ferienbeginn, als auch die Polizei nach dem Rechten schaute. Foto: Eberl (Archiv)

Von Suzanne Schattenhofer

Ingolstadt – Wenn es nach UWG-Stadtrat Georg Niedermeier geht, sollte sich Ingolstadt ein Beispiel an München nehmen: Dort hat die Stadt an öffentlichen Plätzen wie in Parks zusätzliche Unterstände für Jugendliche errichtet – als zwanglose Treffpunkte in Zeiten von Corona. Innerhalb nur weniger Monate. In Ingolstadt dauert es länger – viel länger. Dabei hat eine Befragung unter mehr als tausend Jugendlichen, deren Ergebnisse am Dienstag im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurden, ergeben, dass sich junge Menschen vor allem mehr solcher Orte wünschen.

Immerhin: 60 Prozent aller Befragten fühlt sich wohl oder sehr wohl in Ingolstadt. Die Hälfte hat auch einen Lieblingsplatz, zum Beispiel den Klenzepark, den Baggersee, verschiedene Orte an der Donau, aber auch die Innenstadt oder den Westpark. Auf die Frage, was noch an Freizeitmöglichkeiten in Ingolstadt gewünscht wird, wurde am häufigsten mehr öffentliche Plätze mit freiem Wlan genannt (60 Prozent). Gefolgt von überdachten Treffpunkten (knapp 50 Prozent).

Dass Mangel herrscht, zeigte sich im vergangenen Sommer, als im Klenzepark die Situation zeitweise außer Kontrolle zu geraten drohte. Die Reaktion: mehr Polizeipräsenz und Jugendarbeiter, die das Gespräch suchten. Neue Plätze für Jugendliche: Fehlanzeige. Stattdessen wurden ihnen sogar beliebte Treffpunkte weggenommen.

Nicht nur das Jugendparlament fordert, dass endlich etwas passieren muss. Denn die Diskussion zieht sich jetzt schon monatelang hin – in allen Stadtbezirken sind Konferenzen einberaumt, um geeignete Standorte zu finden. Ob der UWG-Antrag, überdachte Aufenthaltsorte bei Spielflächen im öffentlichen Raum zu schaffen, die Sache beschleunigt, sei dahingestellt. Dabei sollen keine aufwendigen Festbauten errichtet werden, sondern ausgemusterte und umgerüstete Container zum Einsatz kommen.

Auf die Frage „Was würdest du dir noch an Freizeitmöglichkeiten in Ingolstadt wünschen?“ hieß es unter anderem: besseres Nachtleben, mehr Festivals für junge Leute, bessere Anbindung der Donau, mehr Parkbänke und Sitzmöglichkeiten, aber auch besserer ÖPNV und mehr Fahrradstraßen. Auch interessant: Nur ein sehr kleiner Anteil (4,4 Prozent)
besucht oft einen Jugendtreff, die meisten gehen nur selten dorthin (80,3 Prozent).

Hier sind keine Jugendlichen erwünscht

An diesen Orten wurden in Ingolstadt Stadtmöbel wie Bänke oder Tische entfernt, damit sich Jugendliche, die als störend empfunden werden, dort nicht mehr treffen: Pavillon Volksfestplatz, Pavillon Etting Freizeitanlage, Glacis im Bereich Östliche Ringstraße: mehrere Bänke nach Beschwerden, Spielplatz Saindloh: Bänke, Spielplatz Esplande: Bänke, Spielplatz Herzogskasten: per Toranlage beruhigt, Spielplatz Richard-Strauss-Straße: Bänke temporär abgebaut, Spielplatz Piustreff, Nordpark: Bankstandorte Stömerstraße, Spielplatz Lutzstraße, Park Peter und Paul, Spielplatz Ochsenanger, Spielplatz Reichenaustraße: Sitzgruppe, Spielplatz Schröplerlohe, Spielpark Peyerl, Spielplatz am Weckenweg, Spielplatz Effnerstraße, Grünzug Wolfgang-Höfer, Fort Haslang Park, Schwarzer Weg, Buxheimer Weg zwei Bänke beim Spielplatz, Grünzug Schönbergstraße: mehrere Bänke, beim Amtsgericht: zwei Bänke, Grünzug Urnengräberfeld: eine Bank. Die Liste wurden dem DK von UWG-Stadtrat Georg Niedermeier zur Verfügung gestellt.

DK