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Mehr als 80 Aussteller stellen auf der Berufsmesse JobTotal ihre Ausbildungs- und Jobangebote vor

19.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:43 Uhr
  −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Etwa 6000 Besucher wurden am Freitag auf der siebten Berufsmesse JobTotal in der Saturn-Arena erwartet. Mehr als 80 Aussteller - viele davon aus dem regionalen Mittelstand - stellten ihre Ausbildungs- und Arbeitsangebote vor. Interessant für Einsteiger, Wiedereinsteiger aber auch Wechsler.

Für Johannes Kolb war die Messe eine Premiere in seiner neuen Funktion als Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die der Veranstalter ist. Er zeigte sich bei der Eröffnung am Morgen beeindruckt von der Fülle und Breite des Angebots: "Ideal nicht nur für den Berufseinstieg, sondern auch für alle weiteren Schritte im Berufsleben und die Neuorientierung", so Kolb. Als Unterschied zur reinen Stellensuche im Internet stellte er dabei vor allem den persönlichen Kontakt zu den Arbeitgebern und Entscheidern vor Ort heraus. "Diese Gespräche sind wichtig. Deshalb ist die Messe absolut zielführend", sagte er. Bürgermeister Sepp Mißlbeck, der die JOBtotal für einen Messerundgang besuchte, wies auf die Bedeutung Ingolstadts als Boomregion hin. "Gut ausgebildete Mitarbeiter sind eine wichtige Grundlage für diesen Erfolg", sagte er.

Zwar fehlten dieses Mal beim Stelldichein der Arbeitgeber ein paar bekannte Namen auf der Ausstellerliste, das Angebot stelle dennoch eine positive Mischung dar, fand Kolb im Gespräch mit dem DK. Er betonte, dass Kammern, Bildungsträger und Wirtschaft gleichermaßen von dem Termin Gebrauch machten und stellte das große Engagement der Schulen und angrenzenden Landkreise heraus. Kolb hob zudem die starke Präsenz des Mittelstandes hervor. Das sei schließlich der Bereich, in dem viele Ausbildungs- und Arbeitsplätze entstünden.

Schon kurz nach der Eröffnung gab es dann auch kein Halten mehr, als mehrere Hundert Menschen - darunter in den Vormittagsstunden vor allem Schüler - in die Halle strömten, sich interessiert und aufmerksam umsahen und ausführlich beraten ließen. So auch am Stand der Firma Kroschu Kromberg & Schubert aus Abensberg. Das Unternehmen entwickelt und produziert an weltweit über 40 Standorten Produkte wie Bordnetze für die Automobilindustrie. "Wir suchen für das kommende Jahr Auszubildende für die Berufe Fachinformatiker und Industriekaufmann. Insgesamt bieten wir vier Ausbildungsplätze an", so Sandra Obergießer von der Personalabteilung. Insgesamt beschäftigt der Familienbetrieb mit seinen 600 Mitarbeitern am Hauptsitz derzeit elf Auszubildende. "Eine Ausbildung im Mittelstand hat den Vorteil, dass Auszubildende generell einen besseren Überblick erhalten, weil die Fachbereiche nicht so extrem unterteilt sind", sagt Obergießer. Zudem biete Kroschu seinen Azubis ein familiäres Arbeitsklima sowie von Beginn an die Übernahme von Verantwortung. Bei der Zahl der Bewerbungen mache sich zwar ein leichter Rückgang bemerkbar, darauf angesprochen bezweifelt Obergießer jedoch, dass dies mit den anhaltenden Negativmeldungen aus der Automobilbranche zur Dieselkrise zusammenhängt.

Eine ganz andere berufliche Richtung möchte Raul Krantz einschlagen. Der 15-jährige Montessori-Schüler aus Kösching interessiert sich für den Beruf des Bundespolizisten, hat sich aber auch über die Lehrberufe Bäcker, Berufskraftfahrer und Fachkraft für Lagerlogistik informiert. "Hier ist für jeden etwas dabei, und es wurde alles gut erklärt", lautet sein Fazit.

Raul könnte sich vorstellen, später einmal in der Luftsicherheit auf einem Flughafen zu arbeiten. "Ich finde, das ist ein interessanter Arbeitsplatz", sagt er. Ein weiterer Wunsch den Neuntklässlers wäre ein Auslandsaufenthalt. Seine Mutter Maria hätte damit kein Problem. "Wir reisen in der Familie ohnehin viel", sagt sie.
 

Michael Brandl