Ingolstadt
Jetzt ist es raus: Kammerspiele sollen 42 Millionen Euro kosten

INKoBau legt detaillierten Kostenplan vor - Statt 96 fallen nun wohl 130 Tiefgaragenstellplätze weg

03.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:08 Uhr
Der siegreiche Entwurf des Architekturbüros Blauraum für die Ingolstädter Kammerspiele gegenüber dem Stadttheater. Im Hintergrund die frühere Donaukaserne an der Tränktorstraße. −Foto: Blauraum (Grafik)

Ingolstadt - Die Zahl, auf die viele gewartet haben, ist nun bekannt: Insgesamt 42407122 Euro sollen die Kammerspiele kosten.

Dies geht aus einer Vorlage für den Stadtrat hervor. Das umstrittene Projekt soll am Montag und Dienstag in einer Woche, also am 13. und 14. Dezember durch den Stadtrat abgesegnet werden. Am Montag den 13. stehen die Vorberatungen in einer gemeinsamen großen Sitzung der drei Ausschüsse für Kultur, Finanzen und Stadtentwicklung an; am Dientag den 14. kommt es dann in der letzten Plenarsitzung des Stadtrates in diesem Jahr zur endgültigen Beschlussfassung.

Im Moment zeichnet sich offenbar eine Mehrheit für das Projekt ab. Vor allem, da die jetzt vorgelegte Kostenschätzung für viele überraschend moderat ausfällt und sich ziemlich genau in dem Rahmen der Kostenschätzung bewegt, die das beauftragte Architekturbüro Blauraum bereits im Mai 2020 vorgelegt hat. Kritiker des Projekts befürchteten, dass sich die Lage der geplanten Kammerspiele direkt an der Donau (hinter dem Museum für Konkrete Kunst) wegen des dort befürchteten schwierigen Untergrunds kostensteigernd auswirkt. Auch die Dimensionen des Gebäudes, das als Ersatzspielstätte während der anstehenden Theatersanierung und später als Ersatz für das Kleine Haus (derzeit in der alten Aula der Berufsschule am Brückenkopf) dienen soll, stießen auf Missfallen.

Befürworter loben den städtebaulichen Wert des Projekts und verweisen auf den Mangel an Alternativen während der anstehenden großen Theatersanierung. In zwei großen Hearings zu dem Thema im Stadttheater erklärten die an der Planung beteiligten Fachleute, dass Unabwägbarkeiten wegen der Bodenbeschaffenheit nicht zu erwarten seien.

Die mit dem Kammerspiel-Projekt betraute städtische Tochter INKoBau hat nun die "modellbasierte Kostenberechnung auf Einzelpositionsebene vorgelegt und kommt letztendlich zu der eingangs genannten Summe. Sicherheitshalber wurde diese Summe mit einem Preissteigerungsindex hochgerechnet, so dass die INKoBau damit rechnet, dass am Ende eine Summe von gut 45 Millionen Euro zu Buche schlagen könnte. Bei den 42 Millionen läge laut INKoBau der Anteil der Stadt Ingolstadt bei gut 17 Millionen; den Rest würde der Freistaat übernehmen.

Aus der Vorlage geht darüber hinaus hervor, dass in der Tiefgarage, die an der Stelle der Kammerspiele jetzt steht, statt der bisher genannten 96 insgesamt 130 Parkplätze entfallen würden. Allerdings gibt es dafür mehr Fahrradstellplätze.

DK

Markus Schwarz