Pförring
"Jetzt hat's a G'sicht"

Im Pförringer Gemeinderat gibt es Lob für Anlieger der Friedhofstraße, die den Bau von Gehwegen ermöglichten

22.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:07 Uhr
Noch vor Allerheiligen soll der Pförringer Friedhof wieder über die Friedhofstraße erreichbar sein. Sobald die Werkstatt der früheren Zimmerei Stropek abgerissen ist, führen beidseits Gehwege bis zum Gottesacker - auf der Ostseite sogar bis zum künftigen Wohn- und Gewerbegebiet "Östlich Friedhofstraße" und später weiter bis zur Bundesstraße 299. −Foto: Kügel

Pförring (DK) In der Friedhofstraße in Pförring ist die Asphalttragschicht eingebaut worden.

Noch vor Allerheiligen soll die Feinschicht aufgebracht werden. "Dann haben wir das Schlimmste hinter uns", meinte Bürgermeister Bernhard Sammiller (CSU) in einer Gemeinderatssitzung.

Denn die Erneuerung von Kanal und Wasserleitung hat einige Zeit in Anspruch genommen. Auch ein Breitbandkabel wurde verlegt. Nur die prophylaktische Verlegung einer Fernwärmeleitung war dem Gemeinderat zu teuer. Während der Bauphase haben sich immer mehr Anwohner bereiterklärt, Grund für Gehwege zu verkaufen. "Jetzt hat's a G'sicht", habe Manfred Weihs gesagt, erzählte Alois Batz seinen Marktratskollegen. "Die Anwohner haben vorbildlich mitgewirkt", lobte Sammiller den Gemeinsinn der Anlieger und traf damit die einhellige Meinung des Gemeinderats. Auf der Ostseite wird der Gehweg bis zum neuen Wohn- und Gewerbegebiet zwischen Friedhofstraße und Mittersteigweg gehen.

Nachdem der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Östlich der Friedhofstraße" gefasst ist, will Sammiller prüfen lassen, ob sich dafür eine zentrale Fern- beziehungsweise Nahwärmeversorgung rechnet. Dietmar Münnich von dme Consult, der bereits ein Fernwärme-Quartierskonzept für den Ortskern vorgelegt hatte, will dazu ein herkömmliches Verfahren mit Gas oder Pellets mit einer "modernen Energieversorgung" vergleichen. Die Firma KKT beliefert bereits Nachbarbetriebe im Gewerbegebiet Unterfeld sowie Kindergarten, Feuerwehrhaus und Bauhof mit Wärme. Münnich will in seinem Energiekonzept offenbar das ganze Gewerbegebiet untersuchen. Denn er plant neben der Einbeziehung der Abwärmeressourcen auch die energetische Bewertung des Bestands. Der größte Unsicherheitsfaktor dürfte sein, wie in der Sitzung deutlich wurde, welchen Wärmebedarf künftige Gewerbekunden haben, da es hier in weiten Teilen noch keine konkreten Nutzungspläne gibt. Münnich zeigte sich dennoch sicher, dass sowohl für Häuslebauer als auch Bauträger die Kosten durch eine zentralisierte Lösung erheblich sinken würden. Da der Bebauungsplan "zeitlich ambitioniert" sei, bot er an, noch vor Weihnachten erste Ergebnisse vorzulegen. Das Thema wurde dennoch in die Fraktionen verwiesen.

Für die Stechmückenbekämpfung will der Gemeinderat 35000 Euro in den Haushalt einstellen. Und das, obwohl der Erfolg der diesjährigen Aktion, die 33600 Euro kostete, recht begrenzt war. Die Firma Icybac nannte dafür im Abschlussbericht verschiedene Gründe. Zum einen konnte, weil der Spezialhubschrauber ausgebrannt ist, im großen Schilfgebiet zwischen Pförring und Marching, das nicht betreten werden darf, das Mittel BTI nur am Rand ausgebracht werden. Zum anderen wurde dort, wo von Hand und Traktor aus gestreut wurde, das Fraßmittel durch die zweite Hochwasserwelle stark verdünnt. "Das Problem war, dass wir den Hubschrauber nicht in die Luft bekommen haben", meinte Sammiller. Zugleich betonte er, dass hier "nichts im stillen Kämmerlein ausgeheckt" werde: "Die Maßnahmen werden wissenschaftlich begleitet, die Ergebnisse werden publiziert. "

Anwohner der Siedlung Weiherhöhe haben ein Tempo-30-Schild beantragt. Der Gemeinderat beschloss, zunächst eine mobile Verkehrsmessstation aufzustellen und die Situation bei einer Verkehrsschau mit Fachleuten zu prüfen, insbesondere ob hier eine Begrenzung ohne Baumaßnahmen rechtlich zulässig ist.

Auch im nächsten Schuljahr soll wieder ein Schnellbus ab 15.40 Uhr vom Omnibusbahnhof über Vohburg nach Pförring fahren. Die beiden Nachbarkommunen teilen sich die Kosten von 20000 Euro. "Zusammen mit der 14-Uhr-Fahrt ist das ein gutes Angebot für Schüler, die Nachmittagsunterricht haben", sagte Sammiller.

Sebastian Kügel