Großmehring
Integration für alle Migranten

Großmehringer Beauftragte wollen sich nicht nur um Asylbewerber kümmern

08.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:24 Uhr
Beim ersten Treffen der Integrationsbeauftragten: Silvia Zitzelsberger (von links), Michael Mees, Bgm Rainer Stingl, Torsten Hoffmann, Heike Reinhardt-Berthold. −Foto: Wallner

Großmehring - Zu einem ersten Informationsaustausch trafen sich kürzlich die neuen Integrationsbeauftragten der Gemeinde Großmehring mit Bürgermeister Rainer Stingl und Vertreterinnen des Landkreises im Großmehringer Rathaus.

Grund des Treffens war, sich persönlich kennenzulernen und Ziele und Aktionen des Landkreises mit denen der Gemeinde abzustimmen.

Bürgermeister Rainer Stingl (WFG) stellte in seiner Begrüßung fest, dass knapp 1000 Personen mit Migrationshintergrund in Großmehring leben. "Umso froher bin ich, dass wir mit Torsten Hoffmann, Michael Mees und Yücel Cabuk drei Integrationsbeauftragte in Großmehring gefunden haben, die sich dieser Menschen besonders annehmen wollen", unterstrich der Bürgermeister die Bedeutung dieses Amtes.

Dass gleich drei Integrationsbeauftragte in einer Gemeinde eine Ausnahme im Landkreis darstellen, teilte Silvia Zitzelsberger, kommunale Integrationsbeauftragte des Landkreises Eichstätt, der Runde mit: "Wir sind schon froh, wenn sich ein Ehrenamtlicher dafür zur Verfügung stellt. Viele Ortschaften haben überhaupt keinen Integrationsbeauftragten. " Einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, sei aber für die Integrationsarbeit des Landkreises von großer Bedeutung, führte sie weiter aus. In nächster Zeit sei auch eine grundlegende Zieländerung ihres Fachbereichs angedacht. "Wir wollen uns zukünftig nicht mehr nur um Asylbewerber kümmern, sondern um die Integration aller Migranten," stellte sie heraus.

Zusammen mit Heike Reinhardt-Berthold, Kümmerer vor Ort, stellte sie einige Projekte vor, die derzeit im Landkreis bereits abgewickelt werden. Datenblätter, die alle wichtigen Informationen der Betroffenen enthalten, würden gemeinsam erstellt. Ein ABC der Finanzen werde entwickelt und die Fahrradsicherheit geschult. Interkulturelle Bücherboxen würden schon länger an Kindergärten ausgeliehen und auch Besuche von verschiedenen Arbeitsstellen würden für arbeitssuchende Migranten angeboten. Um Integrationsprojekte direkt vor Ort durchführen zu können, stelle der Landkreis auch finanzielle Hilfen für die Gemeinden zur Verfügung, informierten sie.

Torsten Hoffmann freute sich über die zahlreichen Informationen, betonte aber auch, dass ihm vor allem die Gleichstellung von Asylsuchenden und Migranten ein großes Anliegen sei: "Uns ist die Integration von diesen beiden Zielgruppen wichtig! " Dabei sei die Aufgabe der Integrationsbeauftragten aber keineswegs eine Individualbetreuung: "Das können wir nicht leisten! "

Angedacht ist deshalb jetzt auch eine erste Veranstaltung in der Nibelungenhalle, bei der sich die drei Großmehringer Integrationsbeauftragten persönlich vorstellen, ihre Ziele und Aufgaben erklären und - in Abstimmung mit den Zielgruppen - weitere Aktionen planen wollen. Das genaue Datum steht noch nicht fest.

wal