Ingolstadt
In drei Wochen steht der Zeitplan

Die Sanierung der Fußgängerzone soll noch heuer starten und in fünf Abschnitten erfolgen

10.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:06 Uhr
Der neue barrierefreie Schliffelmarkt nach den Vorstellungen der ersten Preisträger des Architektenwettbewerbs. Ende des Jahres sollen die Arbeiten beginnen. −Foto: A24 Landschaftsarchitektur Berlin

Ingolstadt (DK) Kabel, Kanäle, Rohre und Leitungen: Der Untergrund der Fußgängerzone ist durchzogen von unzähligen Sparten, wie es im Fachjargon heißt. Bevor heuer die Sanierung gestartet werden kann, muss das Tiefbauamt einen detaillierten Plan aufstellen.

Nach dem Abschluss des Wettbewerbs zur Sanierung der Fußgängerzone und der Abstimmung mit dem beauftragten Büro laufen die Planungen im Tiefbauamt derzeit auf Hochtouren. Bei der Stadt gehen nach Angaben der Pressestelle zahlreiche Anfragen zum weiteren Vorgehen ein. In etwa drei Wochen soll der Zeitplan stehen.

Da sämtliche Spartenträger wie die Stadtwerke, Com-IN, die Kommunalbetriebe oder die Telekom im Zuge der Sanierung der Fußgängerzone ihre Netze erneuern oder umverlegen wollen, müssen diese Arbeiten aufeinander abgestimmt werden. Außerdem sind Untersuchungen hinsichtlich Untergrund, Bestandsvermessung, Archäologie sowie eventuellen Blindgängern aus dem Krieg erforderlich. Die Einbeziehung der Rettungswege, insbesondere der Feuerwehrzufahrten, ist ebenfalls ein Schwerpunkt der Planungen, in die auch IN-City involviert ist.

Um die negativen Einflüsse auf die Geschäftsbetreiber möglichst gering zu halten, ist nach Angaben der Stadt die Umsetzung der Baumaßnahmen nur Stück für Stück möglich. Fünf Abschnitte sind geplant: Theresienstraße bis zur Luftgasse, Schliffelmarkt, die Ludwigstraße bis zur Mauthstraße, Mauthstraße bis Georg-Oberhäußer-Straße und der Rest bis zum Paradeplatz. Ebenso in Arbeit ist ein Konzept, wie die Information der Öffentlichkeit, insbesondere der Anlieger, erfolgen soll. Mit der Neugestaltung der Fußgängerzone soll Ende des Jahres begonnen werden.

Im Zuge der Planungen zur Neugestaltung der Fußgängerzone waren im Sommer 2014 die Bürger gefragt worden. Eine Gruppe von 20 Experten setzte sich dann im Vorjahr mit den insgesamt 41 eingereichten Arbeiten auseinander. ,,Der Code der Stadt" heißt der Siegerentwurf des Berliner Architektenteams "A 24 Landschaftsá †architektur". Es sollen Eckdaten markanter Gebäude wie dem Ickstatt-Haus in den Bodenbelag übertragen werden, also eine Art Zeitleiste in der Altstadt. Ein weiteres Ziel ist ein barrierefreier Schliffelmarkt mit einem stufenlosen Zugang zur Moritzkirche, einem Wasserspiel und Sitzmöglichkeiten. Charakteristisch für die Neugestaltung ist vor allem ein durch die Fußgängerzone mittig verlaufendes breites Band, das sich farblich vom übrigen Bodenbelag abhebt und die Zone in Bewegungs- und Aufenthaltsfläche aufteilt. Das mittige Band lädt dabei ein zum Pausieren, Treffen und Spielen und kann flexibel genutzt werden für Außengastronomie, Begrünung und Veranstaltungen, so die Vorstellungen der Architekten.

Unterdessen hat das Stadtplanungsamt die Informationen über die Außengastronomie in der Altstadt in einem Faltblatt gebündelt. Es klärt Gastronomen und andere Gewerbetreibende über die Anforderungen an die Gestaltung der Möblierung im öffentlichen Raum auf. Sitzmöbel und Tische, Sonnenschirme und Abtrennungen sowie Bepflanzungen sollen auf das umliegende Ensemble abgestimmt sein. Der Flyer liegt im Tiefbauamt und im Stadtplanungsamt im Technischen Rathaus aus und ist im Internet zu finden unter www.ingolstadt.de/Leben in Ingolstadt/ Planen & Bauen/ Ingolstadt plant/Altstadt.