Ingolstadt
Den meisten gefällt die miba gut

Umfrageergebnisse und Halbzeitbilanz liegen vor: Bisher rund zehn Prozent weniger Besucher als 2015

05.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:21 Uhr

Beliebte Vorführungen: Die Themen Haushalt und Ernährung interessieren stets viele Besucher. Da dürfen auch die neuesten Gemüseschneider und Gurkenhobel nicht fehlen. Die Aussteller sind mit der miba 2017 bislang überwiegend zufrieden. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Zur Halbzeit der Mittelbayerischen Ausstellung (miba) liegt die Besucherzahl zehn Prozent unter dem Niveau von 2015, berichtete gestern Messechef Heiner Sandner. Er ist aber zuversichtlich, dass sich die Zahlen bis zum Finale am Sonntag annähern. Die meisten Aussteller seien zufrieden.

Er kennt das Geschäft und die Psychologie seiner Kunden. Aus langer Erfahrung. Heiner Sandner ist seit 1979 miba-Chef; damals übernahm er die Veranstalterfirma (die erste miba fand 1967 auf dem Hallenbadparkplatz statt). "Beim nächsten Mal habe ich mein 40-Jähriges, dann gebe ich ein Bier aus", kündigte Sandner strahlend an, als er gestern die Halbzeitbilanz der 26. miba präsentierte. Dank seiner Routine weiß er: "Wenn Aussteller sagen ,Es passt schon' - dann läuft es wirklich gut!"

Diese Einschätzung habe er auch seit dem miba-Auftakt am Samstag oft gehört, erzählte er. "Die Aussteller sind überwiegend zufrieden." Sicher gebe es einige Beschwerden (etwa: "Die Leute kaufen nix!"), das gehöre eben dazu, sagt Sandner.

Die Zahl der miba-Besucher liege zur Halbzeit "etwa zehn Prozent unter dem Niveau der miba 2015. Rund 27 000 waren es bis gestern Vormittag. Das Minus lasse sich bestimmt auch mit dem Traumwetter am Eröffnungswochenende erklären. Sandner ist aber zuversichtlich, "dass sich die Zahlen heute Abend wieder annähern". Es sei bis kommenden Sonntag, wenn die 26. miba um 18 Uhr endet, schließlich noch eine Menge geboten.

Natürlich spürt der Messeveranstalter die Konkurrenz des Online-Handels. "Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nie was im Internet bestelle", erzählte Sandner. "Aber bei uns auf der miba sind eben alle Sinne angesprochen! Das kann das Internet nicht. Wenn ein Käufer zwischen mehreren gleich guten Produkten die Wahl hat, entscheidet meistens die Sympathie!" Auch das habe eine Messe den Onlinehändlern voraus. Ohnehin stehe bei der miba das Verkaufen nicht über allem. "Hier macht es die Mischung. Die miba ist für viele Besucher vor allem ein Treffpunkt." Die emotionale Bindung entstehe oft in jüngsten Jahren, wenn die Kleinen mit ihren Eltern oder dem Kindergarten auf die miba gehen - natürlich ins Zelt mit den Tieren. Auch deshalb würde der miba-Chef nie auf einen Streichelzoo verzichten. "Er ist einfach der Renner! Jeden Tag zwischen 9 und 10 Uhr kommen um die 300 Kindergartenkinder zu uns. Da geht einem das Herz auf, wenn man das sieht!"

Es gibt heuer aber auch weniger Erfreuliches zu berichten. Sandner spricht es ganz offen an. Sehr oft würden Besucher nach Audi fragen, doch das Unternehmen fehlt diesmal auf der miba; es muss sparen. "Das hat uns Audi zwei Wochen vor dem Start mitgeteilt, das war schon recht kurzfristig", sagt Sandner. "Wir mussten dann einiges umplanen, weil viele Firmen auf der miba natürlich die Nähe zu Audi suchen." Es sei "schade", dass der namhafte Automobilbauer heuer nicht dabei sei. "Aber das ist ein freier Markt, und deshalb werde ich die Entscheidung nicht kritisieren."

Sandner bedauert es auch, dass von den Tochterunternehmen der Stadt Ingolstadt nur die INVG dabei ist. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft wäre etwa eine große Bereicherung gewesen, "gerade weil bei uns so viel gebaut wird". Die städtischen Gesellschaften hätten ausrichten lassen, dass man kein Personal für die miba habe oder es zu teuer sei, teilzunehmen, erzählt er. "Das ist wirklich sehr schade."

Erfreulich ist dafür das Ergebnis einer ausführlichen Befragung von 250 Besuchern. Den Zahlen des Info-Teams zufolge gaben 31,5 Prozent an: "Ja, der Besuch hat sich sehr gelohnt"; 2015 lag dieser Wert bei 29,44 Prozent. 47,7 Prozent der Besucher sagten: "Ja, der Besuch hat sich gelohnt" (2015 waren es 54,6 Prozent). 55 Prozent haben etwas gekauft oder bestellt (2015: 47 Prozent). 19,3 Prozent wollen bis Sonntag noch etwas auf der miba kaufen, wunschlos glücklich sind eigenen Angaben zufolge 32,2 Prozent; sie wollen kein Geld ausgeben.

Sehr viele Besucher kommen heuer aus der Stadt Ingolstadt: 55,1 Prozent. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei 32,7 Prozent. "Das hat uns schon ein bisserl überrascht", sagt Sandner. "Aber das ist doch schön!" 31,6 Prozent sind aus dem Umkreis von 25 Kilometer zur miba gefahren (2015: 38 Prozent), 1,1 Prozent wohnen zwischen 50 und 100 Kilometer entfernt.

62,1 Prozent aller Befragten wollen 2019 die miba auf jeden Fall wieder besuchen. "Ich weiß noch nicht", sagten 33,6 Prozent. Mit einem klaren "nein" antworteten 2,5 Prozent. "Dieser Wert ist für uns besonders wichtig", sagt Sandner. "Denn würde der bei zehn Prozent liegen, würden wir was falsch machen." Auch das weiß der Messeleiter aus langer Erfahrung.