Ingolstadt
"Eine Sensation" für die CSU

Freie Wähler stürzen ab – Zwei der drei Ingolstädter Landtagsabgeordneten müssen zittern

15.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:40 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Überraschung des Wahlabends in Ingolstadt kam von der CSU: Sie steigerte ihr Ergebnis von knapp 40 Prozent bei der Landtagswahl 2008 auf nun 49,9. Die beiden Landtagsabgeordneten Achim Werner (SPD) und Markus Reichhart (FW) hingegen müssen um ihr Mandat zittern.

Bürgermeister Albert Wittmann (CSU) starrt gebannt auf die Leinwand im Sitzungssaal des Neuen Rathauses. Nach und nach erscheinen dort die Ergebnisse der ausgezählten Bezirke – nach 17 Meldungen steht die CSU bei (noch unrepräsentativen) 58 Prozent. „Es wäre eine Sensation, wenn wir das Landesergebnis schaffen“, sagt er. Das wären knapp 49 Prozent. Neben ihm steht Oberbürgermeister Alfred Lehmann (CSU). „Als Großstadt! Das wäre enorm!“, sagt auch er. Und tatsächlich: Die Ingolstädter CSU schafft das Landesergebnis, übertrifft es sogar knapp mit 49,9 Prozent. „Unglaublich“, sagt Wittmann nur noch. „Unglaublich.“ Die CSU hat ihr Ergebnis in der Stadt Ingolstadt bei der Landtagswahl von knapp 40 Prozent bei der vergangenen Wahl 2008 um zehn Prozentpunkte erhöht. Damit ist sie in Ingolstadt der große Gewinner.

Als der Spitzenkandidat der SPD, Christian Ude, im Fernsehen zu Wort kommt, lacht die Stadtspitze ausgelassen. Da sagt Ude gerade: „Es geht wieder aufwärts mit der SPD.“ – „Ist das hier Kabarett“, fragt Lehmann. Die SPD-Ergebnisse in Ingolstadt liegen im Landesschnitt, Achim Werner als Direktkandidat schneidet ein wenig schlechter ab. Ob Werner über die Liste wieder den Sprung in den Landtag schafft, entscheidet sich erst heute – noch muss er bangen. Noch mehr zittern muss Markus Reichhart (FW). Er selbst hat zwar mit knapp elf Prozent ein respektables Ergebnis eingefahren. Für die FW in Ingolstadt liegt das Zweitstimmenergebnis allerdings deutlich unter Landesschnitt: Sie liegen bei 4,4 Prozent. 2008 waren es in Ingolstadt noch 9,4. Ein wenig ratlos sind deswegen auch Bürgermeister Sepp Mißl-beck und Spitzenkandidat Reichhart im Neuen Rathaus. „Ursachenforschung“ ist das Wort, das immer wieder fällt.

Fassungslos hingegen ist Jutta Herzner-Tomei, Spitzenkandidatin der FDP. „Das ist enttäuschend“, sagt sie nach der ersten Hochrechnung im Rathaus, „sehr enttäuschend.“ Alt-Oberbürgermeister Peter Schnell (CSU) schüttelt da mitleidig mit dem Kopf: „Das ist wirklich schade“, sagt er. Aber es trübt die Freude über das CSU-Ergebnis natürlich nur wenig.