Ingolstadt
Kühles Nass von außen und innen

Die Ingolstädter und ihre unterschiedlichen Methoden, den hohen Temperaturen am Wochenende zu begegnen

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt (DK) Der Sommer ist da. Die Ingolstädter freuten sich am Wochenende über viel Sonne und hohe Temperaturen - und hatten gleichzeitig ganz unterschiedliche Rezepte parat, wie sie damit umgehen.

Ganz klassisch gehen es die beiden Schwestern Sabrina und Tanja Klein aus Ingolstadt an. Sie suchen Abkühlung im Freibad und lieben dabei besonders die Wasserrutsche oder auch den Sprung ins kühle Nass. Tanja ist "schon öfter hier", wie sie sagt, denn man könne im Freibad viel machen. Während sie eher der "Freibadtyp" ist, ist ihre Schwester Sabrina mehr der "Badeseetyp". Da trifft es sich gut, dass Sabrina in Friedrichshafen studiert und dort der Bodensee quasi vor ihrer Haustür liegt. Dort stürzt sie sich, wann immer es ihre Zeit zulässt, in die Fluten, auch wenn das Wasser mal nicht so warm ist, denn "ich will schwimmen".

Da gehen es Andi, Verena, Mathias, Tanja, Hassan und Ayse schon deutlich ruhiger an. Durch Kastanienbäume und einen großen Schirm vor der herunterstechenden Sonne geschützt, lassen sie es sich bei einer Brotzeit im Biergarten der Antoniusschwaige gut gehen - ebenso wie Verenas Hund, der entspannt im Schatten liegt. Die sechs kennen sich zwar, haben sich an diesem Tag aber zufällig in der Antoniusschwaige getroffen, wie Andi sagt: "Wir sind bei diesem Wetter halt alle auf die gleiche Idee gekommen." Und so stehen jetzt verschiedene Brotzeiten vor ihnen. Ganz klassisch, wie es sich im Biergarten gehört, Obatzda, Brotzeitbrettl und Wurstsalat. Und Getränke - nicht ganz so klassisch - vom Cappuccino über Wasser und Spezi bis hin zum Weißbier. In Biergärten sind sie bei schönem Wetter - und wenn sie Zeit haben - regelmäßig zu finden, erzählen sie. Aber einen Lieblingsbiergarten haben sie nicht, sondern besuchen immer wieder einen anderen. Und wenn sie einmal nicht im Biergarten sitzen? Dann ist Verena beim Schwimmen im Weiher zu finden oder beim Grillen. Denn: "Grillen kann man jeden Tag." Da sind sich alle einig.

Vor dem "Eismacher" schlecken inzwischen die zehnjährige Marie und der sechsjährige Tim ihr Eis. "Stracciatella mag ich am liebsten," sagt Tim, und er weiß auch genau warum. "Wegen der Schokolade." Seine Schwester nennt dagegen gleich Schokoladeneis als Favorit - "und eigentlich auch Mango". Doch auch wenn sie nicht mit ihrem Papa beim Eisessen sind, wissen die beiden, wie man sich bei hohen Temperaturen noch abkühlen kann. Marie hüpft dann entweder in den Weiher oder lässt sich in Omas Garten vom Rasensprenger bespritzen. "Da ist das Wasser nicht so kalt wie im Weiher," weiß sie, berichtet aber gleichzeitig ganz stolz, dass sie am Tag zuvor zum ersten Mal in diesem Jahr im Weiher war und dort mit Taucherbrille auch ganz untergetaucht ist - "auch wenn es kalt war". Tim sucht dagegen bei Hitze "ganz oft" im aufblasbaren Pool seines besten Freunds Leon Abkühlung.

Über das Wetter freut sich auch Martin Hladky, der erste Vorstand des Anglerclubs Ingolstadt, der am Auwaldsee sein Fischerfest abhält. Weil der Klub sein 50-jähriges Bestehen feiert, dauert es diesmal sogar vier Tage. Die überwiegend schattigen Plätze sind zu Hladkys Zufriedenheit gut besetzt. 600 bis 700 Kilogramm Fisch und damit etwa 1000 Fische wird der Anglerclub ihm zufolge an den Mann bringen. Dabei sind gegrillte Makrelen als Steckerlfisch natürlich der Renner, aber auch Fischpflanzerl oder Fischburger haben laut Hladky ihre Fans. Er weiß auch, warum das Angebot des Anglerclubs so beliebt ist: "Ein Steckerlfisch, eine große Breze und ein Bier - dann hat man gegessen."

Die inzwischen schon etwas schwächer werdenden Strahlen der Sonne am Spätnachmittag genießt Sven Malosczyk an der Donaubühne, wo er es sich wie auch Susanne Kaltenecker und Adem Parlak in einem Liegestuhl bequem gemacht hat - sein Cocktailglas neben ihm in den Sand gesteckt. Malosczyk war bis März für ein halbes Jahr beruflich in Mexiko und hat seit seiner Rückkehr die dortige Wärme vermisst. "Es ist schön, wenn es kurz vor Juni endlich mal warm wird," sagt er deshalb. Jetzt aber sind wieder verstärkt Aufenthalte im Freien angesagt, ob im Klenzepark, vor dem "sehr coolen Tagtraum" oder einfach beim Grillen mit Freunden im Garten. Andererseits findet es Malosczyk "sehr schade, dass es nur einen solchen Platz wie die Donaubühne an der Donau gibt". Und er hat noch eine weitere Idee, wie man dem Leben im Freien zusätzliche Impulse geben könnte: "Die Plätze in Ingolstadt sind so schön, aber sie werden einfach zu wenig genutzt."