Ingolstadt
"Der Revisionismus breitet sich in Ingolstadt aus"

19.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter Grünen-Politiker Petra Kleine und Bezirksrat Joachim Siebler fordern OB Christian Lösel in ihren gestern verschickten Offenen Briefen dazu auf, gegen revisionistische Umtriebe (also das Leugnen wissenschaftlich belegter historischer Fakten) energisch vorzugehen. Kleine schreibt: "Die Stadt Ingolstadt muss in Zukunft klarer auftreten: Geschichtsklitterung soll in unserer Stadt keinen Platz haben.

Ingolstadt darf nicht mehr Gastgeber für revisionistische Organisationen sein, um der Verdrehung und Ignorierung historischer Tatsachen nicht weiter eine Bühne zu bieten."

Siebler betont: "Der Revisionismus breitet sich in Ingolstadt aus. Wir gehen davon aus, Sie (OB Lösel, d. Red.) waren gleichermaßen entsetzt über die revisionistischen und zum Teil rechtsradikalen Texte, die auf der Internetseite der Freunde des Armeemuseums veröffentlicht waren. Nun gibt es bekanntlich einen weiteren Verein, der revisionistisch aktiv ist und den Namen unserer Stadt im Titel trägt, die sogenannte Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt. Der Kontext der Tagung lässt darauf schließen, dass möglicherweise die Verantwortung Deutschlands in Zeiten des Nationalsozialismus relativiert werden soll. Ob der Inhalt des angekündigten Vortrags noch von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, mag der Staatsschutz beurteilen. Dass jedoch derartige Thesen in der Bildungseinrichtung Volkshochschule der Stadt Ingolstadt verbreitet werden, betrifft die Stadt in besonderem Maße." Sein Appell: "Bitte tragen Sie dazu bei, dass rechtes Gedankengut in Ingolstadt keinen Nährboden findet!"