Ingolstadt
"Zauberkunst war von Anfang an für Erwachsene gedacht"

Einfache Tricks nicht nur für Kinder: Jens Keidel, Sven Catello und Tobi van Deisner eröffnen 22. Ingolstädter Zaubertage im Westpark

10.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr

−Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt (DK) Mit Straßenzauberkunst haben Jens Keidel, Sven Catello und Tobi van Deisner am Samstag im Westpark die 22. Ingolstädter Zaubertage eröffnet.

Einfache Tricks mit Seilen, Luftballons und Karten zogen nicht nur die Kinder, sondern insbesondere die älteren Zuschauer in ihren Bann.

Das war auch gewollt. Sven Catello beispielsweise holte auffällig viele Erwachsene als Assistenten auf die Bühne. So durfte Sabine einen leeren, schwarzen Beutel halten, aus dem er ein Ei hervorzauberte. Eine weitere Sabine blätterte gemeinsam mit Catello durch imaginäre Bücher - ehe der Magier scheinbar ihre Gedanken las. "Zauberkunst ist eigentlich etwas, das von Anfang an für Erwachsene gedacht war", erklärte er nach der Nachmittagsvorstellung auf der Westpark-Plaza seine Vorgehensweise. "Und das will ich dem Publikum wieder näher bringen. " Die kleinsten Zuschauer haben seiner Meinung nach "so oder so" Spaß bei der Show. "Wenn ich aber nur Kinder auf die Bühne holen würde, denken die Erwachsenen, dass ich das nicht für sie mache. " Außerdem gebe es im Zuge der Zaubertage auch spezielle Veranstaltungen für Kinder.

Die waren am Samstag jedenfalls tatsächlich begeistert, ob wohl sie nicht direkt in die Vorstellung einbezogen wurden. "Am besten hat mir der letzte Trick gefallen", erzählte Felix Richter aus Ingolstadt, der mit Mama sowie Schwester Isabel gekommen war und Catello schon einmal bei einer Hochzeit gesehen hat. Der Achtjährige war offenbar fasziniert davon, wie dieser mit einem Seil die zuvor von einer Zuschauerin zufällig ausgewählte Herz Ass aus seinem Zylinder fischte.

Die Kniffe von Jens Keidel und Tobi van Deisner standen dem in nichts nach. Während Letzterer kurzerhand in einem riesigen, pinkfarbenen Luftballon verschwand, setzte Keidel auf viele bereits aus dem vergangenen Jahr bekannten Tricks. Es ist aber nach wie vor beeindruckend, wenn Keidel einen langen Ballon verschluckt oder eine leere Cola-Dose mit reiner Gedankenkraft wieder auffüllt. Neu war dagegen sein Hypnoseversuch, als er das Publikum auf eine rotierende, schwarz-weiße Scheibe blicken ließ und sein Kopf danach scheinbar auf unnormale Größe anzuschwellen drohte. Dieser Trick brachte Keidel so einige Lacher ein.

Später holte er Krimifan Marion Ketelhut, deren siebenjähriger Sohn Linus im Publikum saß, zu sich. Obwohl Keidel die Ingolstädterin eine Spielkarte verbrennen ließ, konnte er anhand der "Leiche" - also der verkohlten Überreste - herausfinden, dass es sich beim "Opfer" um die Pik zwei gehandelt hatte. "Ich habe den Trick nicht durchschaut", erzählte Ketelhut hinterher - und verriet: "Ich stehe nicht gerne auf der Bühne, aber er hat das sehr nett gemacht. "