Ingolstadt
Willkommen in der Steinzeit

Lebenshilfe feiert in ihren Werkstätten eine fröhliche Faschingsparty mit Fellschurz und Keule

08.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Als Steinzeitmenschen verkleidet zeigten die Mitglieder der Gruppe Ramba Zamba einen flotten Tanz. Sie alle arbeiten auch bei der Lebenshilfe. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Im Fellschurz, schwere Keulen schwingend und mit zerschrammten Gesichtern wilde Blicke um sich werfend fielen am Samstagnachmittag Urzeitmenschen bei den Lebenshilfe-Werkstätten Am Franziskanerwasser ein. Grund, sich zu fürchten, war das aber nicht.

Alles Maskerade. Die Behinderteneinrichtung feierte Fasching. Das Motto: "Willkommen in der Steinzeit."

Die Stimmung war von Beginn an überragend und ausgelassen. Kein Wunder, traf die Band X-Press - eine Formation aus Musikern aus der ganzen Umgebung - doch genau den richtigen Ton und heizte mit ihren Liedern von Beginn an ein. Eingeladen zur Faschingsparty waren sowohl die Mitarbeiter der Lebenshilfe als auch deren Angehörige. Unter ihnen Ilsa und Anton Eichlinger aus Ingolstadt, deren Tochter Doris seit 17 Jahren bei der Lebenshilfe arbeitet und derzeit in der Leichtmontage beschäftigt ist. Für die Fete hatte Mutter Ilsa ihr ein Kostüm aus zwei Rehfellen genäht, in dem sich Doris auch sichtlich wohl fühlte.

"Der Faschingsball ist schon in Ordnung", meinte Vater Anton, der sich in ein knallbuntes Gigolo-Kostüm geschmissen hatte. "Wenn man älter ist, so wie wir, geht man selbst aber nicht mehr auf einen Ball." Der von der Lebenshilfe sei aber eine Ausnahme - der Tochter zuliebe.

So ähnlich sieht es auch Johann Strobl aus Hitzhofen, dessen Sohn Stefan seit 26 Jahren bei der Lebenshilfe ist und in Gaimersheim in der Montage-Werkstatt arbeitet. Auch er war gekommen, um mit Stefan zu feiern. "Die Lebenshilfe ist auf alle Fälle gut", sagte er überzeugt. Veranstaltungen wie diese dienen auch dazu, dass sich die Angehörigen der Menschen mit geistigen Behinderungen in ungezwungener Atmosphäre unterhalten und kennen lernen können. "Ansonsten treffen wir uns jeden ersten Donnerstag im Monat bei der Lebenshilfe im Gut Aufeld", sagte Strobl.

Dass Steinzeitmenschen wissen wie man feiert, das bewies die Gruppe Ramba Zamba, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Lebenshilfe zusammensetzt und die zur Melodie der Zeichentrickserie "Familie Feuerstein" eine flotte und witzige Steinzeitshow inszenierte. Das Publikum zeigte sich begeistert und forderte eine Zugabe. Viel Beifall gab es auch für den Auftritt der Garde der Manchinger Faschingsgesellschaft Manschuko.