Ingolstadt
"Zu 99 Prozent zuverlässig"

Elektronische Fahrgastinformation: Stadt und INVG wehren sich gegen Vorwürfe

24.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Wie zuverlässig ist das System? Vorwürfe wegen technischer Schwächen der Fahrgastinformationen weist die Stadt zurück. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Dass das System nicht funktioniert, wollte der städtische Pressesprecher Michael Klarner so nicht stehen lassen. Gestern hatte der DONAUKURIER über die dynamische Fahrgastinformation berichtet, die auf den RBA-Linien 15 und 30 auch knapp drei Jahre nach Einführung des Systems noch nicht funktioniert.

Doch immerhin sei bei neun von zehn Fahrten eine Echtzeit-Information erhältlich, so die Stadt in einer Mitteilung, und das System biete eine "technische Zuverlässigkeit von über 99 Prozent".

INVG-Geschäftsführer Robert Frank war gestern vor die Presse getreten, nachdem die INVG-Leitstelle am Nordbahnhof mittlerweile seit etwa 1000 Tagen in Betrieb ist. "Der Aufbau der Leitstelle war eine der wichtigsten Maßnahmen zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung für den gesamten ÖPNV in den letzten Jahren", sagte Frank. Die Leitstelle steuert den Busverkehr, ortet die Fahrzeuge und bietet den Fahrgästen so Infos über die tatsächlichen Fahr- und Ankunftszeiten. An 22 Haltestellen im Stadtgebiet gibt es mittlerweile 80 dieser Informationsanzeiger (der nächste kommt an die Haltestelle Kurt-Huber-Straße) sowie einen in Baar-Ebenhausen. Frank führt darüber derzeit Gespräche mit weiteren Gemeinden bis nach Schrobenhausen, die teilweise auch außerhalb des INVG-Gebiets liegen. Der Ausbau hänge jedoch nicht zuletzt von der Förderung ab.

Die Leitstelle sichere jedoch auch die Qualität des Busbetriebs. Seit September 2013 gibt es unter dem Dach des INVG-Verbunds eine einheitliche Verkehrssteuerung für die Konzessionsfirmen (Stadtbus, Stempfl, Spangler und Buchberger) sowie für die Partner-Busunternehmen Stanglmeier und Hengl.

Bei Staus oder Behinderungen können die Disponenten in der Leitstelle Ersatz- und Verstärkerfahrten anbieten. Laut Frank lassen sich so im Jahr ungefähr 1500 Fahrtausfälle und Verspätungen im Tarifgebiet vermeiden. Neben den 105 Bussen der Stadtbus Ingolstadt seien weitere 80 Busse und damit neun von zehn Fahrten in die Leitstelle integriert.

Mit der RBA, so Frank, sei er in engem Kontakt, um die Qualität der Datenlieferung zu sichern und so künftig auch die Linien 15 und 30 in die dynamische Fahrgastanzeige einzubinden. "Wir können 100 Prozent nicht alleine umsetzen", so der INVG-Chef. Neben dem Ausbau der Echtzeitinformation, die an allen Haltestellen im Stadtgebiet mittlerweile über QR-Codes möglich ist, will die INVG die Bahn in ihr System integrieren und ein Bezahlsystem per Handy installieren.