Ingolstadt/Lenting
TAL räumt Fehler ein

Öffnung der Tanks nicht an gegebene Windverhältnisse angepasst

21.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Ingolstadt (rl) Den Bürgern im Nordosten stinkt der Ölgeruch durch das TAL-Öllager bei Lenting gewaltig. Und zwar schon länger, wie bei einer Informationsveranstaltung der Grünen unter dem Motto "Uns stinkt's!" schnell klar war. Anlässlich einer Ende Februar beginnenden, umfangreichen Tankrevision kocht das Thema derzeit entsprechend hoch.

Für zwei von fünf eingegangene Geruchsbeschwerden zeichnet sich die TAL verantwortlich, wie Michèle Fischer, Sprecher der Deutschen Transalpinen Ölleitung GmbH in München, gegenüber dem DK einräumte.

Nachdem das Unternehmen fünf Beschwerden erhalten habe, habe die TAL umfangreiche Kontrollen und eingehende Analysen durchgeführt. Dabei sei festgestellt worden, "dass bei dieser außerordentlichen Maßnahme im Tanklager Lenting einerseits die eingesetzte Fackel in einem suboptimalem Verbrennungsmodus betrieben wurde und andererseits die gewählten Öffnungen des Tanks nicht an die gegebenen Windverhältnisse (starker Ostwind) angepasst waren. Dadurch sind ungewollte Emissionen entstanden", heißt es in einer Erklärung der TAL. Unmittelbar nach dieser Erkenntnis seien Abhilfemaßnahmen ergriffen worden, die laut TAL "zu einer erheblichen Reduzierung der Emissionen geführt haben".

Am 26. Februar hatte die TAL mit ihrem langfristig angelegten Revisionsprogramm begonnen und einen Tank außer Betrieb genommen. Ab heuer will sie jährlich einen Tank gezielt und umfassend kontrollieren. Dafür seien die Entleerung und die Reinigung des Tanks zwingend notwendig, hieß es in einer Pressemitteilung der TAL, die der DK am 2. März veröffentlichte. Darin wurde auch auf dabei entstehende Gase hingewiesen. Die Verwaltungen der Nachbargemeinden und der Stadt seien über die Maßnahme und "potenzielle Wahrnehmungen hinsichtlich Geruch, Geräusche und Lichteinwirkungen" informiert worden. Das Unternehmen will nun alles daransetzen, derartige Unannehmlichkeiten für die Bürger zu vermeiden. Die jetzigen Erkenntnisse sollen auch in die Planung für die in den nächsten Jahren bevorstehenden Tankrevisionen einfließen.

Seit mehr als 50 Jahren liefert die TAL Rohöl vom Hafen in Triest über die Alpen zu acht Raffinerien in Österreich, Deutschland und Tschechien. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Tanklager in Lenting, in dem die TAL sieben Rohöltanks betreibt. Bislang gab es vonseiten der Bürger über das Tanklager kaum Beschwerden. Das könnte jetzt anders werden. Am Donnerstag, 22. März, laden die Grünen ab 19 Uhr in Oberhaunstadt zu einer Folgeveranstaltung zum Thema "Geruchsbelästigungen durch das TAL-Öllager". Zuvor findet um 17.45 Uhr am Ortsrand von Unterhaunstadt in der Neubausiedlung "Am Bierweg" ein Ortstermin statt - mit Blick auf Raffinerie und Öllager.