Zuchering
"Sauber ist was anderes"

Der Spielplatz am Zucheringer Kirchplatz hat viele Geräte – und ein Müllproblem

23.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:39 Uhr

Da ist für jeden was dabei: Der Spielplatz am Zucheringer Kirchplatz hat einige außergewöhnliche Spielgeräte. Einen Minuspunkt gibt es für die morsche Holzhütte - Fotos: Rössle

Ingolstadt (DK) Eine neue Folge der Spielplatzserie: Bereits zum dritten Mal testet Familie Schick einen der 134 Spielplätze in Ingolstadt. Leider hatte Papa Oli auch diesmal keine Zeit, so haben sich Mama Barbara, Oskar, Greta und Lilly alleine auf den Weg gemacht, um den Spielplatz am Zucheringer Kirchplatz zu besuchen.

Anschließend können sie bis zu jeweils fünf Punkte für Spaß, Sauberkeit und Sicherheit verteilen.

Der Spielplatz, der mitten in einer Wiese liegt, erweist sich als eine abwechslungsreiche Mischung aus neuen und alten Bewegungs- und Geschicklichkeitsgeräten. In einem Sandkasten stehen zwei Schaukeln, eine Holzhütte, ein Bagger, eine Stehwippe und ein Kletterturm mit Rutsche und Kletterwand. Etwas abseits gibt es eine Schildkröten- und eine Motorradfederwippe. „Es ist gut, dass der Bereich für die ganz kleinen Kinder abgetrennt ist“, stellt Barbara fest.

Höhepunkte sind aber sicher das große Trampolin und ein Sandspielgerät, an dem verschiedene Schaufeln, Röhren und Siebe angebracht sind. Rundherum laden im Herbst viele Bäume zum Kastaniensammeln ein. Im Sommer übt ein Brunnen sicher Anziehungskraft auf Kinder aus. Bänke und eine Tischtennisplatte sind für die Eltern gedacht.

Was aber sofort ins Auge fällt, ist der viele Müll, der über einen großen Teil des Spielplatzes verteilt ist. Plastiktüten, Essensreste und weitere undefinierbare Abfälle lenken sogar die Kinder von den Spielgeräten ab. Greta guckt sofort nach, ob in der nächsten Gummibärchentüte noch was zu finden ist. „Hier ist es ganz schön schmutzig“, moniert Barbara. „Aber es reicht auch ein Abend, an dem Jugendliche ihren Krempel rumliegen lassen, das muss nicht immer so sein.“ Lilly würde sie nicht auf dem Boden krabbeln lassen. Die Schmierereien auf den Geräten fallen da schon gar nicht mehr auf.

Auch beim Thema Sicherheit gibt es so einiges zu beanstanden. Es wird schnell klar, dass die Holzhütte von allen Spielgeräten wohl das älteste zu sein scheint. Das Holz ist witterungsbedingt an einigen Stellen morsch, und an herausragenden Schrauben bleibt man schnell hängen. Verletzungsgefahr herrscht dabei vor allem für kleinere Kinder, bei denen sich diese Stellen in Kopfhöhe befinden. „Eigentlich sollte das kein Problem sein“, ärgert sich Barbara. „Das Holz ist doch schnell ausgetauscht, das sollte wirklich repariert werden.“

Die Hütte ist für Greta und Oskar aber sowieso uninteressant, und so wird das Trampolin als Erstes getestet – das hat schließlich nicht jeder Spielplatz zu bieten. Die Kinder langweilen sich aber schnell, weil sie zu leicht sind, um eine Federung erzeugen und hoch springen zu können. Das Trampolin ist also eher für ältere Kinder gedacht. Lediglich Lilly kommt auf ihre Kosten, die in Mamas Armen auf und ab hüpft. Auch die Stehwippe darf die Einjährige ausprobieren – natürlich im Sitzen, während ihr Bruder auf der anderen Seite der Wippe für Schwung sorgt. „Das ist eine gute Möglichkeit, um das Gleichgewicht zu üben“, sagt Barbara.

Den Kletterturm beachten Oskar und Greta kaum, und das ist ihrer Mutter zufolge auch gut so. „Der ist schon ziemlich hoch, da müsste ich ja ständig aufpassen“, erklärt die 39-Jährige. Dagegen ist das Sandspielgerät genau das Richtige, vor allem für Oskar. Nur ein paar Stufen geht es hinauf. Dort zieht er eine Schaufel mit einer Kette nach oben, nachdem Barbara Sand hineingefüllt hat. Den schüttet Oskar durch eine Röhre wieder zurück in den Sandkasten. „Ma-ma, tust du da Sand rein“, lautet Oskars Anweisung. So geht das eine Weile hin und her, bis der Vierjährige zur Rutsche weiterziehen will. „Das Gerät ist wirklich super“, sagt Barbara. „Da können die Kinder auch alleine spielen, weil es nicht so hoch ist.“

Letztendlich ist zu sagen, dass man beide Augen zudrücken muss, um den Spielplatzbesuch trotz des Mülls zu genießen. Das stellt auch Barbara fest, als sie vom Parkplatz aus noch einmal zurückblickt: „Also sauber ist definitiv was anderes.“