Ingolstadt
Premiere mit Verspätung

Bis 16. August ist nur ein Saal fertig: Deshalb ist die Wiederöffnung der Altstadtkinos erst im September

03.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:12 Uhr

Großbaustelle Altstadtkino: Im Kinosaal Cinema II (Foto) sind die neu gestalteten Wände noch mit Folie verhängt. Ein einsamer Maler streicht den Bereich um die Leinwand. Die neuen Stühle lassen auf sich warten. Denn die beauftragte Firma im spanischen Alicante ist abgebrannt. Die Ingolstädter Kinosessel wurden ein Raub der Flammen - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Die gute Nachricht zuerst: Zur Premiere von Markus H. Rosenmüllers Film „Wer’s glaubt wird selig“ im wiedereröffneten Altstadtkino kommt nicht nur der Filmemacher, sondern auch die Hauptdarstellerin Hannelore Elsner. Die schlechte: Das Ganze findet erst im September statt.

Noch vor ein paar Wochen wollte der Betreiber des Altstadtkinos, Franz Fischer, mit dem DONAUKURIER eine Kiste Champagner darauf verwetten, dass der Eröffnungstermin am 16. August zu halten sei. Theoretisch wäre die geplante Premiere zum offiziellen Kinostart durchaus möglich gewesen, hieß es gestern bei einem Gespräch mit Fischer, dem Geschäftsführer der Altstadtkinos Wolfgang Schick und Roland Hörner, Geschäftsführer der Jürgen Kellerhals Vermögensverwaltung (JKV). Rosenmüller wäre gekommen – unmittelbar, nachdem er „Wer’s glaubt wird selig“ im Cinestar vorgestellt hatte. Die Kinokette Am Westpark hat den Besuch Rosenmüllers auf ihrer Internetseite bereits als „exklusiv“ angekündigt. Fischer hat davon durch eine DK-Anfrage erfahren.

Noch am Donnerstag waren die Verantwortlichen davon überzeugt, dass es klappt mit der Premiere im Altstadtkino am 16. August. Der Kinosaal Cinema I im Erdgeschoss des Lichtspielhauses in der Manggasse ist bis dahin fertig, betonen Fischer und Schick unisono. Doch sie wollen die Kinobesucher nicht durch eine Baustelle führen. So hat man am Donnerstagabend entschieden, die Altstadtkinos nicht am 16. August zu eröffnen. „Wir lassen uns nicht hetzen“, sagt Fischer. Schließlich wolle man „langfristig was Gescheites machen“.

Die Kinos werden offener und großzügiger als früher. In der Manggasse etwa ist auf zwei Ebenen Gastronomie. Der Nebenausgang wurde umgeplant. Wo er bislang war, ist nun der Biergarten des „Hugl“. Ein Wandelgang soll hier die Lösung bringen. Die Besucher haben die Möglichkeit, innerhalb des Gebäudes zu flanieren und über das neu gebaute Treppenhaus nach draußen zu gelangen. Die Umsetzung soll in der zweiten Bauphase entstehen und – mit dem gesamten Kino – bis voraussichtlich Mitte September fertig sein. Toiletten und Funktionsräume sind künftig nicht mehr in den Kinosälen, sondern im neu gebauten Treppenhaus. Doch beim Umbau der beiden Kinos sind einige Probleme aufgetaucht, mit denen man nicht gerechnet hatte. So müssen sowohl beim Union in der Josef-Ponschab-Straße als auch beim Cinema in der Manggasse die Dächer erneuert werden. „Es regnet durch“, erklärt Fischer. Mit einem weiteren Punkt, der die Fertigstellung verzögert, haben die Betreiber des Altstadtkinos wirklich nicht rechnen können. Dass just jener Betrieb im spanischen Alicante, bei dem die Kinosessel fürs Cinema II bestellt sind, abbrennt und, wie die Firma Josper ihren Kunden schriftlich mitteilt, „Tausende fertiger Stühle Raub der Flammen wurden“.

Die verschiedenen Unwägbarkeiten sind mit Mehrkosten verbunden. So liegen die Umbaukosten laut Fischer mittlerweile bei einer Million Euro. Der Kinobetreiber aus Augsburg dankt diesbezüglich dem Eigentümer der Immobilie, Jürgen Kellerhals, aber auch der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit.

Auch, wenn es momentan noch aussieht wie auf einer Großbaustelle: Was in den beiden Altstadtkinos entsteht, „wird wirklich super“, schwärmt der Geschäftsführer Wolfgang Schick. Franz Fischer kündigt auch gleich „fünf weitere Premieren“ mit Darstellern und Regisseuren an. So wird nach Markus H. Rosenmüller auch Marianne Sägebrecht zur Premiere von „Omamamia“ ins Altstadtkino kommen. Regisseur Norbert Lechner hat sein Kommen zum Start des Familienfilms „Tom und Hacke“ zugesagt. Über die weiteren Premieren, die er bereits „im Kasten hat“ schweigt sich Fischer noch aus.