Ingolstadt
Maßgeschneiderte Pläne für den Umzug

14.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:20 Uhr

Die Akutpsychiatrische Abteilung der Danuvius-Klinik wird Anfang Oktober von Ingolstadt nach Pfaffenhofen verlegt. Für den Umzug laufen die Planungen. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Am ersten Oktoberwochenende dieses Jahres zieht die Akutpsychiatrische Abteilung der Danuvius-Klinik in Ingolstadt um in einen Neubau in Pfaffenhofen. Weil dieser Umzug einen logistischen Kraftakt darstellt, hat sich die Klinik Hilfe von der FH geholt und ein Konzept ausarbeiten lassen.

Während in Pfaffenhofen gerade das Erdgeschoss der neuen Klinik aus dem Boden wächst, denken die Verantwortlichen der Danuvius-Klinik in Ingolstadt bereits intensiv an den Umzug im Herbst. Geschäftsführerin Andrea Wrobel ist klar, dass ein Umzug von drei Stationen mit 52 Betten, darunter die Station für beschützte Patienten (suizidgefährdet oder besonders aggressiv), bis ins kleinste Detail geplant sein muss. "Das kann ein Logistiker besser als ein Ökonom", ist sie überzeugt und hat sich Hilfe von der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften in Ingolstadt geholt.

Jürgen Schröder, Professor für Logistik und Organisation an der FH, hat vier Wirtschaftsinformatikstudenten und eine -studentin im dritten Semester sowie seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Julia Haupt mit dem Projekt beauftragt, ein computergestütztes Umzugskonzept für die Klinik zu erarbeiten. "Das lässt sich später auch auf andere Krankenhäuser übertragen", ist Schröder überzeugt.

Für einen reibungslosen Ablauf des Umzugs und die optimale Versorgung der Patienten währenddessen sind eine Menge Dinge zu bedenken und Fragen zu beantworten. Der Zeitplan beginnt schon jetzt mit der Urlaubsplanung des Klinikpersonals. Umzugsfirma und Fahrzeuge müssen in den kommenden Monaten gebucht, Lieferanten informiert werden. Die Kommunikation in Ingolstadt und Pfaffenhofen sowie unter den Standorten während der Verlegung ist zu organisieren. Wer leitet die Aktion? Wer wird an den Umzugstagen wo eingesetzt? Wer hält Kontakt zu externen Fahrern und Helfern?

Wer jemals umgezogen ist, weiß, dass trotz bester Planung Fehler, Störungen, Probleme auftreten können: Helfer fallen wegen Krankheit aus. Fahrzeuge stehen im Stau – die Klinik in Pfaffenhofen ist zum vorgesehenen Termin noch gar nicht bezugsfertig! Damit Pannen nicht die ganze Aktion und vor allem nicht Menschenleben gefährden, müssen Fehlermöglichkeiten und Schwachstellen schon im Vorfeld gesucht und bedacht und Notfallpläne ausgearbeitet werden.

"Dafür hat sich an der Danuvius-Klinik bereits eine Projektgruppe zusammengefunden", erzählt Andrea Wrobel. Vertreter von Geschäftsführung, Ärzten, Pflegepersonal, Hauswirtschaft und -technik treffen sich ein Mal wöchentlich, um die Pläne voranzutreiben. Nicht nur die für den Umzug. Derzeit arbeiten sie intensiv mit dem Architekten zusammen und klären Details – etwa in welche Richtung sich jede einzelne Tür im Zehn-Millionen-Neubau in Pfaffenhofen öffnen muss und wie sie überwacht wird.

Das Umzugskonzept der Studenten findet Wrobel sehr gut: "Das Grobgerüst können wir gut übernehmen." Julia Haupt, die als Projektverantwortliche von Seiten der FH die Planung betreut, ergänzt: "Jetzt müssen wir es mit Leben füllen", und meint damit, auf die Bedürfnisse der Patienten und der Klinik maßschneidern. Alle Beteiligten, sowohl der Danuvius-Klinik als auch der Fachhochschule, sind zuversichtlich, dass dies auch gelingen wird.