Ingolstadt
Majas Ende gibt Rätsel auf

29.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:53 Uhr

Bild aus glücklicheren Tagen: Kater Loisi und Katze Maja (rechts) waren unzertrennlich. Beide wurden vor sieben Jahren aus dem Tierheim in Neuburg geholt. Jetzt ist Maja tot - Foto: privat

Ingolstadt (DK) Vor einer knappen Woche fanden ihre Besitzer die Katze Maja tot in einem Strauch. Es sah aus, als hätte ein Tierquäler sie in einer Astgabel aufgehängt und elend sterben lassen. Jetzt ermittelt die Polizei, eine heiße Spur gibt es allerdings noch nicht.

Der Schock sitzt tief. Auf ihrem Handy hat die Besitzerin noch ein Foto der toten Maja. „Ich habe es mir aber nicht mehr angeschaut“, sagt sie. Das Bild habe sie als Beweis gemacht. Denn es war schnell klar, dass an dem Tod der Katze ein Mensch beteiligt gewesen sein muss. „Anders kann es nicht sein“, sagt auch der Mann der Katzenbesitzerin. Angefangen hat die traurige Geschichte am vergangenen Dienstag. Da ist Maja am Abend nicht nach Hause gekommen. „Obwohl wir sie gerufen haben, kam nur der Kater“, sagt die Frau, die die beiden Katzen vor sieben Jahren aus dem Tierheim in Neuburg geholt hat. Seitdem waren die beiden Tiere unzertrennlich. Dass jetzt nur Loisi auf die Rufe reagierte, und Maja verschwunden blieb, war seltsam. Noch in der Nacht machte sich die Katzenbesitzerin in der Nachbarschaft auf die Suche, aber das Tier war unauffindbar.

Gefunden hat sie ihre Katze erst am Mittag des nächsten Tages. Zwei junge Frauen machten sie in der Gustav-Adolf-Straße auf einen Strauch aufmerksam, in dem Maja hing. Knapp über dem Erdboden, zwischen dünnen Ästen eingeklemmt. Größere Verletzungen waren nicht zu erkennen, lediglich an der Schnauze und dem Schwanz war etwas Blut.

„Keiner wusste, was passiert war.“ Schulkinder berichteten, dass die Katze am Morgen sicher noch nicht in dem Strauch war. Das bestätigt auch die Frau, die am Morgen direkt neben dem Strauch die Scheiben ihres Autos freikratzte. Dem Paar, dem Maja gehörte, bleiben nur Spekulationen. Es könne sein, dass jemand die Katze angefahren und dann in den Strauch geworfen hat. Danach sehen allerdings die Spuren nicht aus. Ein Streit mit Nachbarn scheidet ebenso aus. Das Verhältnis zu den Anwohnern sei bestens, einige hätten Maja auch immer wieder gefüttert. Dass sich eine Katze selbst in so eine ausweglose Situation bringt, halten die beiden erfahrenen Katzenhalter ebenfalls für unwahrscheinlich.

Auch die Polizei tappt noch im Dunkeln. „Bisher gibt es keine Hinweise“, sagt Georg Weichselbaumer, der Leiter der Diensthundestaffel. Ähnliche Fälle seien in jüngster Vergangenheit in Ingolstadt nicht aktenkundig geworden. Vor rund sieben Jahren habe eine Gruppe Kinder in Schrobenhausen Katzen als Mutprobe gequält. Was der Hintergrund in dem Ingolstädter Fall sei, lasse sich derzeit nicht sagen. „Ohne Hinweise aus der Bevölkerung sind wir da aufgeschmissen“, so Weichselbaumer. Wer etwas weiß, kann sich unter der Telefonnummer 93 43 21 00 melden.

Maja ist mittlerweile begraben. Sie liegt an ihrem Lieblingsplatz im Garten. Loisi liegt meist apathisch im Haus. Lust raus zu gehen hat er keine mehr.