Ingolstadt
Kleiner Zug ganz groß

Am Sonntag lockte der 150. Modelleisenbahn- und Spielzeugmarkt viele Sammler

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Im Kleinformat: Zum 150. Mal haben sich Sammler und Besucher zum Ingolstädter Modelleisenbahnmarkt getroffen. Und auch diesmal war in der Halle ein riesiges, kaum zu überblickendes, Angebot aufgebaut. - Foto: Brandl

Ingolstadt/Großmehring (DK) Die große Welt der Eisenbahnen im Kleinformat - zum 150. Mal war sie am Sonntag in der Nibelungenhalle in Großmehring zu sehen. So oft schon hat der Ingolstädter Modelleisenbahn- und Spielzeugmarkt seit 1986 stattgefunden.

Veranstalter Norbert Westphal konnte also gemeinsam mit 90 Ausstellern aus der näheren und weiteren Region sowie vielen Besuchern auf ein beachtliches Jubiläum blicken. Besonders stolz ist er auf einige langjährige Aussteller. Zu ihnen zählt Thomas Pürner aus Wiesau in der Oberpfalz. Der 60-jährige Modelleisenbahner war am Sonntag das 148. Mal mit dabei. "Eigentlich wären es 150 Teilnahmen, ich musste aber zweimal wegen Krankheit pausieren", sagt er. Den Virus, wie er die Leidenschaft für Modelleisenbahnen nennt, habe er von seinem Großvater geerbt. Schon als Dreijähriger sah er fasziniert zu, wenn sich die Züge im Miniaturformat durch filigran entworfene Landschaften schlängelten. Pürner hat sein Hobby quasi zum Beruf gemacht: Der gebürtige Franke handelt seit 30 Jahren mit Lokomotiven, Wagen und Automodellen für die Anlagengestaltung. Von seiner Passion ist er überzeugt. "Wer sich mit Modelleisenbahnen beschäftigt, spricht alle Sinne an. Man muss nicht nur wischen, sondern kann etwas mit den Händen anfertigen und Geschick zeigen", sagt er mit einem kleinen Seitenhieb auf die Generation Smartphone. Dabei sei das Hobby bei den jüngeren Leuten gar nicht so unbeliebt. "Es ist erstaunlich, wie viele es pflegen", stellt Pürner fest, auch wenn die Zahlen insgesamt "etwas rückläufig" seien. Klar, für das Hobby braucht man Platz; eine anständige Modelleisenbahn passt eben nicht in einen Koffer. Dennoch habe die Entwicklung der Technik in den vergangenen 40 Jahren einiges bewirkt, erzählt er. "Vor allem die Miniaturisierung der Motoren. Die machte immer kleinere Modelle möglich. Heute gibt es Motoren, die muss man fast mit der Lupe suchen", sagt er. Natürlich hat Pürner einige Anlagen Daheim aufgebaut. Eine seiner Favoriten? "Die Nachbildung einer ehemaligen Verladung von Porzellanerde nach einem Vorbild im Raum Weiden, die mitten im Wald liegt", erzählt er.

Die 150 Teilnahmen wolle er heuer in jedem Fall vollenden. Gelegenheit dazu gibt es bei den nächsten Terminen jeweils am Sonntag, 30. September, 4. November, und 9. Dezember, von 10 bis 15 Uhr, wieder in der Nibelungenhalle. Hat er die runde Zahl geschafft, winkt ihm seitens des Veranstalters eine buchstäblich deftige Überraschung. Besondere Jubilare werden mit einem Kranz aus Bauernwürsten beschenkt. Ob es im Fall von Pürner Oberpfälzer Bauernseufzer sein werden, bleibt noch ein Geheimnis.